EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Agnieszka Łada > DIE ÖFFNUNG DES ARBEITSMARKTES IN DEUTSCHLAND... 175<br />
landwirtschaftliche Saisonarbeit, Hotelwesen sowie Bau- oder<br />
Renovierungstätigkeiten. Darüber hinaus wurden Beispiele angeführt,<br />
in denen deutsche Firmen in Polen polnische Schüler zur Aufnahme<br />
einer berufl ichen Lehre ermunterten – oder der Wunsch deutscher<br />
Handwerker beschrieben, polnische Schüler zu beschäftigen.<br />
Die Pressebeiträge erinnerten ferner an den Bedarf an<br />
hochqualifi zierten Fachleuten auf dem deutschen Arbeitsmarkt, und<br />
zwar hauptsächlich in der IT-Branche. Die Autoren räumten jedoch ein,<br />
dass die IT-Experten nicht gewillt seien, nach Deutschland zu kommen, da<br />
ihre Tätigkeit für sie in diesem Land nicht rentabel sei. Laut der deutschen<br />
Presse schätzten nicht nur Spezialisten der IT-Branche die Rentabilität<br />
einer etwaigen Arbeitsmigration nach Deutschland höchst kritisch ein.<br />
Auch geringer qualifi zierte Arbeitnehmer würden sich überlegen, ob<br />
eine solche Entscheidung für sie überhaupt von Vorteil sei. Zu den in den<br />
Beiträgen erwähnten Haupthindernissen für eine Arbeitsaufnahme in<br />
Deutschland gehörten fehlende Sprachkenntnisse, Familientrennung,<br />
und mangelnde fi nanzielle Rentabilität. In keinem einzigen Presseartikel<br />
war hingegen von der Ablehnung einer Arbeitsmigration nach<br />
Deutschland aufgrund der schlechten Einstellung gegenüber diesem<br />
Land oder seinen Bürgern die Rede.<br />
Das Bild der polnischen Migranten in Das Bild der polnischen<br />
der deutschen Presse hat sich im Laufe Migranten in der deutschen<br />
des letzten Jahrzehnts kaum wesentlich Presse hat sich im Laufe des<br />
verändert. In Abhängigkeit vom jeweiligen letzten Jahrzehnts kaum<br />
Untersuchungszeitraum lassen sich dabei rein<br />
wesentlich verändert.<br />
kontextuelle Unterschiede feststellen. Bis 2004 diskutierte man über die<br />
Einführung einer Übergangsfrist bei der Beschäftigung von Polen. In den<br />
Jahren 2005-2009 wurde hingegen eine Verlängerung dieser Frist bzw. ihrer<br />
Zweckmäßigkeit erwogen, während man seit 2010 die völlige Öffnung des<br />
Arbeitsmarktes und die davon erwarteten Folgen erörterte. Dabei war der<br />
Unterton der jeweiligen Pressebeiträge höchst unterschiedlich: positiv,<br />
negativ oder neutral. Polnische Bürger wurden hingegen nur selten<br />
in ein schlechtes Licht gerückt. Einen negativen Grundtenor besaßen<br />
Artikel, die eine Verdrängung deutscher Arbeitnehmer durch Migranten<br />
aus Polen beklagten oder auf die Gefahr von Verdiensteinbußen für<br />
Deutsche infolge der Beschäftigung polnischer Arbeitnehmer zu deutlich