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EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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Justyna Segeš Frelak > DIE POLNISCHE ARBEITSMIGRATION NACH DEUTSCHLAND... 35<br />

nach dem polnischen EU-Beitritt in erheblichem<br />

Maße „verbraucht” wurde. Der polnische<br />

Immigrantenstrom nach Deutschland stieg bis 2007<br />

kontinuierlich an und ebbte in den Folgejahren<br />

schrittweise ab. Nach Angaben des polnischen<br />

Zentrums zur Erforschung der gesellschaftlichen<br />

Meinung [CBOS] bekundeten im Jahre 2010 16% der<br />

erwachsenen Polen Interesse an einer zukünftigen<br />

Erwerbstätigkeit im Ausland. 33 Im Jahre 2004<br />

waren hingegen noch 32% an einer ausländischen<br />

Erwerbstätigkeit interessiert gewesen.<br />

Im Jahre 2011 zeigten die Einwohner Niederschlesiens erhebliches<br />

Interesse an einer etwaigen Arbeitsmigration nach Deutschland. Da<br />

es sich dabei jedoch um bloße Absichtserklärungen handelte, werden<br />

sich diese nur beschränkt auf die tatsächliche Migrationsbewegung<br />

niederschlagen. Aus einschlägigen Untersuchungen des Observatoriums<br />

des Niederschlesischen Arbeits- und Bildungsmarktes geht hervor, dass<br />

relativ kurzfristige (saisonale) und individuelle Arbeitsaufenthalte<br />

– ohne dauerhafte Übersiedlung mit der gesamten Familie – für den<br />

polnischen Immigrantenstrom nach Deutschland wohl auch weiterhin<br />

charakteristisch sein werden. 34<br />

2011 zeigten die Einwohner<br />

Niederschlesiens erhebliches<br />

Interesse an einer etwaigen<br />

Arbeitsmigration nach<br />

Deutschland. Da es sich<br />

dabei jedoch um bloße<br />

Absichtserklärungen<br />

handelte, werden sich<br />

diese nur beschränkt<br />

auf die tatsächliche<br />

Migrationsbewegung<br />

niederschlagen.<br />

Für die Attraktivität der polnischen Arbeitsmigration ins westliche<br />

Nachbarland sind vor allem die zwischen beiden Ländern bestehenden<br />

Einkommensunterschiede maßgeblich. Wie die oben erwähnte<br />

Untersuchung in Niederschlesien gezeigt hat, halten von Arbeitslosigkeit<br />

betroffene polnische Bürger es eher selten für notwendig, im westlichen<br />

Nachbarland eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Viel häufi ger hängt<br />

die Migrationsentscheidung eher damit zusammen, dass die Betroffenen<br />

in ihrer Heimat eine fi nanziell weitaus unattraktivere Arbeit ausüben.<br />

Weitere soziale Einfl ussfaktoren bei Migrationsentscheidungen<br />

sind die vorherrschende Familiensituation und bereits bestehende<br />

Migrantennetzwerke. Gerade letztere spielen für polnische Zuwanderer<br />

nach Deutschland eine sehr wichtige Rolle, da sie die mit der Migration<br />

verbundenen persönlichen Risiken und Kosten minimalisieren.<br />

33 Vgl. Praca Polaków za granicą. Komunikat z badań [Die Arbeit polnischer Bürger im Ausland.<br />

Mitteilungen aus der Forschung], hg. v. Centrum Badania Opinii Społecznej [Zentrum zur Erforschung<br />

der gesellschaftlichen Meinung – CBOS], Warszawa, Oktober 2010.<br />

34 Vgl. Konsekwencje otwarcia niemieckiego rynku pracy dla pracowników i pracodawców<br />

z Dolnego Śląska, op. cit.

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