EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
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Agnes Kriszan, Magdalena Szaniawska-Schwabe > DIE NEUE POLNISCHE MIGRATION NACH... 83<br />
anderer Kulturen und Nationalitäten nicht von Die niedrige interkulturelle<br />
heute auf morgen beseitigt werden. Viele deutsche Kompetenz und die<br />
Bewohner der Grenzgebiete zeigen nach wie Komplexe einiger Einwohner<br />
vor die Tendenz, auf ihrer verschlossenen und der Region fördern das<br />
xenopohobischen Einstellung zu beharren und Erhalten des Stereotyps<br />
eines Polen als Verlierers und<br />
haben wenig Erfahrung im Umgang mit anderen<br />
Diebs.<br />
Kulturen. Für sie war das Erscheinen der Polen<br />
in der Region beinahe ein Zusammenprall fremder Welten und das<br />
Erscheinen wohlhabender Polen, die Häuser in der Region erwarben,<br />
eine Konfrontation mit ihrem eigenen Elend.<br />
Der Pole als Verlierer und Krimineller passt besser zur Weltanschauung<br />
der enttäuschten Ostdeutschen als ein gebildeter und erfolgreicher Pole.<br />
Deswegen wundert es nicht, dass Straftaten wie Diebstahl oder Raub im<br />
Volksmund nach wie vor automatisch mit Polen in Verbindung gebracht<br />
werden. Auch der angebliche Missbrauch des Sozialleistungssystems<br />
durch Ankömmlinge aus Polen hat zur Festigung ihres negativen Bilds in<br />
der Region beigetragen.<br />
Die Wohnungsgesellschaften und ähnliche haben – Got sei dank! – mit der Zeit<br />
gemerkt, dass sie und wir hier eben nur ausgenutzt worden sind. Die [Polen]<br />
haben hunderte von Schulden, Mietschulden. Sieviel ich weiß, się bezahlen ihre<br />
Nebenkosten nicht. Got się Dank habe ich ein Eigenheim und nichts damit zu<br />
tun. Ich kann nun abends nicht ruhig schlafen. Es wird soviel eingebrochen,<br />
soviel geklaut. [12]<br />
Die Rolle der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands NPD in der Region<br />
Seitens der von einigen Deutschen empfundenen Bedrohung durch<br />
die polnischen Migranten entsteht ein Konfl iktpotenzial, das von der<br />
neofaschistischen NPD instrumentalisiert wird, um antipolnische<br />
Stimmungen zu schüren. Rational denkende Deutsche betonen, dass<br />
nicht die Polen für die Atmosphäre des Misstrauens und der Feindseligkeit<br />
verantwortlich sind. Sie machten nur ähnlich wie die Deutschen selbst<br />
die ihnen als Einwohner der Region gesetzlich zustehenden Rechte<br />
auf Sozialleistungen geltend. In großen Maße sei dies die Schuld der<br />
verfehlten Lokalpolitik, die das Minderwertigkeitsgefühl der deutschen<br />
Einwohner und die Überzeugung von der Konkurrenz um Begünstigungen<br />
mit den Polen bestärke, und sich gleichzeitig nicht offen mit der NPD<br />
auseinandersetze.