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EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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Agnieszka Łada > DIE ÖFFNUNG DES ARBEITSMARKTES IN DEUTSCHLAND... 199<br />

Über den Stand der deutsch-polnischen Beziehungen berichtete<br />

die „Welt” im Jahre 2005 am häufi gsten. Obwohl gerade in dieser Zeit die<br />

gegenseitige Verständigung auf höchster Staats- und Regierungsebene<br />

sehr oft nur negativ bewertet wurde, betonte man immer wieder die<br />

positiven Entwicklungstendenzen des bilateralen Verhältnisses, was<br />

sich z.B. in folgendem Beitrag manifestiert: „Das deutsch-polnische<br />

Tandem ist auf vielen Gebieten Rekordhalter: Zehntausende gemischter<br />

deutsch-polnischer Ehen, 12 000 polnische Studierende in Deutschland<br />

und eine hohe Zahl von Migranten in beiden Richtungen gestalten<br />

heute die dichteste Nachbarschaft, die Deutschland mit einem anderen<br />

Staat pfl egt.” 81 Dabei berief sich die „Welt” auch auf eine bezeichnende<br />

Äußerung des damaligen polnischen Außenministers Adam Rotfeld,<br />

wonach die Beziehungen zwischen beiden Staaten „sehr gut” seien –<br />

„bessere wären nicht vorstellbar”.<br />

Zugleich machte die „Welt” aus den Problemen in Zusammenhang mit<br />

der Beschäftigung polnischer Bürger in Deutschland keinen Hehl. Im Jahre<br />

2005 wurde z.B. über eine polnische Firma berichtet, die auf Bauernhöfen<br />

in Deutschland tätige polnische Arbeitnehmer beschäftigte und für diese<br />

keine Sozialversicherungsbeiträge an den Fiskus abführte. Insgesamt mag<br />

es damals wohl einige Dutzend derartiger betrügerischer Unternehmen<br />

gegeben haben. Der entsprechende Beitrag in der „Welt” verwies auf<br />

Befürchtungen der betroffenen Firma, dass das von deutschen Behörden<br />

eingeleitete Untersuchungsverfahren zum Präzedenzfall werden könne<br />

und die Geschäftskonkurrenz in Deutschland ganz bewusst eine Liste<br />

von angeblich rechtswidrig verfahrenden polnischen Unternehmen<br />

erstellt habe. Der Artikel machte also auf gewisse Fallstricke im Zuge der<br />

deutsch-polnischen Kooperation aufmerksam. 82<br />

Im Jahre 2008 betonten die Publizisten der „Welt”, dass die<br />

Beziehungen Polens zum deutschen Nachbarn seit dem Regierungsantritt<br />

von Donald Tusk hervorragend seien. Niemand in Warschau rege<br />

sich noch darüber auf, dass polnische Bürger auf fast allen Märkten<br />

der Europäischen Union gerne gesehene Arbeitskräfte seien, nur in<br />

Deutschland stoße man weiterhin auf bestimmte Widerstände. 83 Die<br />

81 Zit. G. Gnauck, Keine Angst vor zu viel Nähe. Deutschland und Polen sind auf vielen Gebieten<br />

Rekordhalter – Beziehungen: „bessere wären nicht vorstellbar”, in: „Die Welt” v. 29.04.2005.<br />

82 Vgl. ders., Deutsche Beamte führen erstmals Razzia in polnischer Firma durch. Betroffenes<br />

Unternehmen sieht Hetzkampagne, in: „Die Welt” v. 19.05.2005.<br />

83 Vgl. ders., Die neue Normalität. Das deutsch-polnische Verhältnis war lange arg strapaziert<br />

– Jetzt hat Pragmatismus gegenseitige Vorwürfe abgelöst, in: „Die Welt” v. 12.11.2008.

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