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EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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224 Eine Grenze verschwindet<br />

des Nutzens einer vollständigen Arbeitsmarktöffnung hingewiesen. Die<br />

deutsche Presse ließ also die Präsenz zahlreicher Schwarzarbeiter aus<br />

dem östlichen Nachbarland weitestgehend unerwähnt und zeigte sich<br />

lediglich darüber zufrieden, dass diese illegale Praxis ab dem 1. Mai 2011<br />

beendet werden könne.<br />

In den Augen der Publizisten aller drei vorab untersuchten deutschen<br />

Printmedien hat der Durchschnittsarbeiter aus Polen in den letzten<br />

zehn Jahren seine Pfl ichten am Arbeitsplatz in der Regel getreu erfüllt,<br />

und zwar unabhängig von der Art der Arbeit und der gewählten<br />

Beschäftigungsbranche. Der polnische Arbeitnehmer in Deutschland<br />

präsentiert sich also bislang in einem positiven Licht.<br />

Das vom „Nordkurier”, der „Welt” und den „Pasewalker Nachrichten”<br />

erzeugte Erscheinungsbild hat möglicherweise einigen Einfl uss auf die<br />

Wahrnehmung der nach Ostdeutschland eingewanderten Polen. Denn die<br />

Printmedien bleiben auch weiterhin wichtige Instanzen der Vermittlung<br />

gesellschaftlicher Stimmungen. Und obwohl die Presse gegenüber<br />

dem Internet und den elektronischen Medien zunehmend an Boden<br />

verliert, bildet sie immer noch eine wesentliche Quelle der öffentlichen<br />

Meinungsbildung. Im Blick auf die analysierten journalistischen Beiträge<br />

mag sich diese Hypothese durchaus als wahr erweisen, da sich die<br />

einschlägigen Zeitungsartikel oftmals auf regionale Angelegenheiten<br />

konzentrierten. Dabei bezog man sich in der Regel auf einzelne<br />

Personen oder Ortschaften und ließ ferner führende Repräsentanten<br />

kommunaler Behörden zu Wort kommen (z.B. Bürgermeister). Von<br />

nicht zu unterschätzender Bedeutung sind dabei auch die „Pasewalker<br />

Nachrichten”, die zwar von der einheimischen Stadtverwaltung<br />

herausgegeben werden, aber der Leserschaft gerade lokale Themen am<br />

besten nahebringen. Gemäß dem Sprichwort „Das Hemd ist mir näher als<br />

der Rock” ist wohl davon auszugehen, dass der Bevölkerung vor Ort die<br />

zahlreichen positiven Einschätzungen dieses Monatsblatts zur deutschpolnischen<br />

Koexistenz in der Grenzregion nicht verborgen bleiben. Aber<br />

auch die Beiträge des „Nordkurier” und der „Welt”, die die bilateralen<br />

Beziehungen in einem breiteren Kontext betrachten, können durchaus<br />

zur positiven Wahrnehmung Polens und der polnischen Zuwanderer in<br />

Mecklenburg-Vorpommern beitragen.<br />

Übersetzung ins Deutsche: Jan Obermeier

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