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EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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Agnieszka Łada > DIE ÖFFNUNG DES ARBEITSMARKTES IN DEUTSCHLAND... 221<br />

Um zu überprüfen, ob andere Suchkriterien dieses positive Bild<br />

unter Umständen verändert hätten, wurde eine zusätzliche Analyse<br />

von zeitgleich veröffentlichten Artikeln aus „Nordkurier” und „Welt”<br />

durchgeführt, die die Begriffe „Polen” und „die Polen” in Verbindung mit<br />

den Worten „Autodiebstählen” oder „Autodieben” enthielten. 149<br />

Dabei stellte sich heraus, dass die große Mehrheit derartiger<br />

Artikel nach der vollständigen Öffnung der Grenzen infolge des<br />

Beitritts Polens zum Schengener Gebiet (2007)<br />

Ursache für zunehmende<br />

auf eine steigende Anzahl von Autodiebstählen<br />

Autodiebstähle in den<br />

in der ostdeutschen Grenzregion (u.a. in Berlin Grenzgebieten war<br />

und Dresden) hinwies. Der „Nordkurier” und die Abschaffung der<br />

die „Welt” berichteten verhältnismäßig oft von Grenzkontrollen und nicht<br />

plötzlich verschwundenen Pkws in Brandenburg, die Ansiedlung polnischer<br />

Migranten in Deutschland.<br />

obwohl auch einzelne Meldungen über ähnliche<br />

Straftaten in Mecklenburg-Vorpommern oder in ganz Deutschland<br />

auftauchten. Oftmals hielten die Publizisten einzelne, in spezialisierten<br />

Banden organisierte Polen für diese Vergehen verantwortlich und<br />

verwiesen auf die waghalsige Unverfrorenheit der Täter bzw. deren<br />

raffi nierte Methoden zur unbemerkten Entwendung von Pkws.<br />

Natürlich vermittelte die Presse dann ein eindeutig negatives Bild<br />

vom durchschnittlichen polnischen Bürger, der als potentieller Dieb<br />

hingestellt wurde. Die in diesem Kontext beschriebenen Beispiele<br />

betrafen jedoch eher aus Polen einreisende Diebe und nicht die westlich<br />

der Oder lebenden polnischen Migranten. Die einschlägigen Artikel<br />

schufen kein negatives Bild der nach Deutschland übergesiedelten<br />

Polen, sondern beeinfl ussten generell die Auffassungen vieler Deutscher<br />

über ihre polnischen Nachbarn. Die Nachricht, dass ein gestohlenes<br />

deutsches Fahrzeug in Richtung polnische Grenze unterwegs war,<br />

bedeutete nicht immer, dass der betreffende Dieb auch wirklich aus<br />

Polen stammte (obwohl dies in den meisten Fällen eindeutig feststand)<br />

und das Auto tatsächlich auf den dortigen Markt gelangen sollte.<br />

Dennoch konnten die Leser derartiger Berichte oftmals genau diesen<br />

Eindruck gewinnen. In längeren Beiträgen zitierte man dazu bestimmte<br />

statistische Angaben, die Aufklärung zu diesem Problem boten. Dabei<br />

149 Der „Nordkurier” widmete dieser Thematik insgesamt 42 Beiträge, darunter einen im Jahre<br />

2003, jeweils zwei in den Jahren 2004 und 2005, einen im Jahre 2008, acht im Jahre 2009, zehn<br />

im Jahre 2010 und 18 im Jahre 2011. Die „Welt” publizierte von insgesamt 27 Artikeln ebenfalls die<br />

meisten in den Jahren 2009 und 2011, nämlich sieben Texte – sowie fünf Artikel im Jahre 2010. In<br />

den Jahren 2003-2005 erschienen dazu ein bis drei Beiträge.

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