EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
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90 Eine Grenze verschwindet<br />
Die Deutschen stört nicht die Wahlbeteiligung bei den polnischen Einwohnern<br />
politische Aktivität von Polen, auswirkte.<br />
sondern das Engagement Die Deutschen haben grundsätzlich nichts gegen<br />
für die Polonisierung der<br />
ein politisches Engagement der Polen einzuwenden,<br />
Grenzgebiete.<br />
aber Aktivitäten polnischer Migranten, die zu einer<br />
Mobilisierung der polnischsprachigen Gruppe und der Aufforderung zur<br />
Wahl polnischer Bürgermeister in Deutschland führen, werden – wie es<br />
wohl auch bei Polen der Fall wäre – mit gemischten Gefühlen gesehen.<br />
Die Deutschen wünschen sich eher gemeinsames Handeln im Sinne eines<br />
multikulturellen Dialogs und gemeinsamer deutsch-polnischer Projekte<br />
als die Manifestierung ihres Polentums in Deutschland.<br />
Es gab mal ein Polenfest, obwohl sie es deutsch-polnisches Kulturfest nannten,<br />
[...] organisiert durch Politiker X aus Police. Ich hab gesagt zu ihm: „Mach doch<br />
bloß nicht so einen Fehler!”. Es würde uns genauso gehen bei euch, wenn wir<br />
jetzt bei euch auftreten und sagen: „Wir sind jetzt hier, die Deutschen, wir wollen<br />
hier wohnen und wir zeigen mal, was wir können, wir haben auch Kultur”. Ich<br />
sagte, Mann, gemeinsam müsst ihr das machen, sucht euch einen Verein hier,<br />
wir können euch helfen”. Und das war´s aber. [3]<br />
Die Maßnahmen der lokalen Behörden als Reaktion<br />
auf die Zuwanderung von Polen<br />
Die anhaltende Tendenz der Ansiedlung polnischer Staatsbürger<br />
im deutschen Grenzgebiet wird in gewissem Maße durch die Politik<br />
der Lokalbehörden unterstützt. Der Durchbruch, der über die Ankunft<br />
einer großen Zahl von Polen in der Region entschied, war die mit<br />
Unterstützung der Lokalbehörden erfolgreich betriebene Politik der<br />
Wohnungsbaugenossenschaft in Löcknitz. Den Polen wurden die<br />
zahlreichen leerstehenden Gebäude der Stadt zu äußerst günstigen<br />
Konditionen angeboten. Als direkten Ansprechpartner stellte die<br />
Wohnungsbaugenossenschaft einen Polen ein. Die renovierten und<br />
geförderten Wohnungen auf deutscher Seite erlangten bei den Polen<br />
als attraktive Alternative für den gesättigten und teuren heimischen<br />
Immobilienmarkt in Stettin rasch Popularität. Den Boom auf dem<br />
Immobilienmarkt bemerkten auch individuelle Makler, die sich schnell<br />
auf die polnischen Kunden einstellten.<br />
Das bewusste Erschaffen einer polenfreundlichen weichen<br />
(bilinguale Kindergärten und Schulen, die polnischen Kinder<br />
zusätzlichen Sprachunterricht anbieten sowie kostenfreie Sprachkurse