EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
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Justyna Segeš Frelak > DIE POLNISCHE ARBEITSMIGRATION NACH DEUTSCHLAND... 31<br />
1990er Jahren noch höchst populär, Nutzen aus dem fortschreitenden<br />
Transformationsprozess in Polen zu ziehen und vor allem Geschäfte<br />
im Import- oder Exportbereich zu betreiben. Mit der Zeit entwickelte<br />
sich dabei die „Selbstbeschäftigung” als Unternehmer zur regelrechten<br />
Strategie, um Zugang zum verschlossenen deutschen Arbeitsmarkt<br />
zu gewinnen. Außerdem verrichteten zahlreiche Polen überwiegend<br />
im Baugewerbe in der Landwirtschaft oder im Handwerk eigene<br />
Dienstleistungen. Leider gibt es keine einheitlichen Statistiken über das<br />
tatsächliche Ausmaß dieses Phänomens.<br />
Illegale Arbeit<br />
Natürlich verrichtet ein Teil der polnischen Bürger in Deutschland<br />
Schwarzarbeit. Diese Situation trifft man häufi g bei nicht<br />
dokumentierten Beschäftigungsverhältnissen<br />
von Frauen in privaten Haushalten an (Kinder- Laut bestimmten<br />
Schätzungen halten sich<br />
und Altenbetreuung, Haushaltshilfe). Aufgrund<br />
in Deutschland derzeit<br />
des formlosen Charakters dieser Arbeit ist schwer<br />
ca. 100 000 illegale polnische<br />
zu sagen, wie viele polnische Migranten diese Arbeitnehmer auf. Vieles<br />
Art der Beschäftigung tatsächlich ausüben. deutet darauf hin, dass diese<br />
Einige Schätzungen gehen davon aus, dass Beschäftigungsform auch<br />
sich in Deutschland derzeit ca. 100 000 illegale nach dem 1. Mai 2011 keinen<br />
wesentlichen Änderungen<br />
Arbeitnehmer aus Polen aufhalten. Einst hing die<br />
unterlegen ist.<br />
Popularität der illegalen Beschäftigung mit den<br />
bestehenden Restriktionen beim Zugang zum Arbeitsmarkt zusammen.<br />
Heute hingegen ist diese Tätigkeit vor allem aufgrund ihrer fi nanziellen<br />
Einträglichkeit und wegen ihres spezifi schen „geheimen” Charakters<br />
beliebt.<br />
Nach Angaben des Deutschen Instituts für angewandte<br />
Pfl egeforschung erreicht die Skala der nicht dokumentierten Arbeit als<br />
Betreuungs- bzw. Pfl egekraft für ältere Personen – die vor allem von<br />
ostmitteleuropäischen Migranten verrichtet wird – eine Größenordnung<br />
von über 100 000 Erwerbstätigen, während der Bedarf an ausländischen<br />
Arbeitnehmern weitaus höher ist (145 000). Nach anderslautenden<br />
Schätzungen übernehmen sogar ca. 150 000 bis 200 000 vornehmlich