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EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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188 Eine Grenze verschwindet<br />

Erweiterung” 38 gehören werde. Andere Ausgaben des „Nordkurier” aus<br />

dieser Zeit ließen jedoch auch Befürworter der EU-Erweiterung zu Wort<br />

kommen, wie z.B. einen Bürgermeister, der darin mehr Chancen als<br />

Risiken für die eigene Region erblickte. 39 Der „Nordkurier” äußerte sich<br />

vielfach zu den dabei entstehenden neuen Märkten und Möglichkeiten,<br />

räumte aber zugleich ein, dass zahlreiche Menschen in Deutschland<br />

auch weiterhin in Stereotypen verhaftet seien und die Wegnahme ihres<br />

bisherigen Arbeitsplatzes befürchteten. 40 Nichtsdestotrotz gestand man<br />

ein, dass immer mehr Bürger auf beiden Seiten der Oder an einer deutschpolnischen<br />

Zusammenarbeit interessiert seien und mit der Erhöhung<br />

der Fördermittel für EU-Grenzregionen rechneten. 41 In den Jahren 2003-<br />

2004 kam in zahlreichen Beiträgen des „Nordkurier” eine eigentümliche<br />

Zwiespältigkeit zum Ausdruck, in der sich die zögernde Haltung der<br />

Einwohner vor Ort widerspiegelte. Denn einerseits verstand man deren<br />

Befürchtungen und Ängste sehr wohl, plädierte aber zugleich dafür, in<br />

der EU-Erweiterung auch Chancen zu sehen. 42<br />

Derartige Chancen sah man 2007 angesichts des Beitritts Polens<br />

zum Schengener Abkommen. Der Bürgermeister von Penkun äußerte<br />

sich dazu in einem Interview mit dem „Nordkurier”<br />

wie folgt: „Ich hoffe, dass die Bedenken, teilweise<br />

Ängste der Bürger, nicht eintreten werden. Leute,<br />

die kriminell handeln, mussten nicht erst auf<br />

diesen Tag [Aufhebung der Grenzkontrollen –<br />

Anm. d. Red.] warten. Ich sehe die Perspektive für<br />

die Region positiv. Eine Stadt mit knapp 500 000<br />

Einwohnern [Stettin – Anm. d. Red.] vor den Toren<br />

von Penkun birgt ein Potential, das wir uns erschließen müssen.” 43 Mit dem EU-Beitritt Polens<br />

verband der „Nordkurier”<br />

erhebliche Chancen für<br />

die Weiterentwicklung der<br />

Region, aber insbesondere<br />

in der Anfangsphase<br />

wurde auch an die damit<br />

verbundenen Risiken erinnert.<br />

Nach<br />

Ansicht des Penkuner Bürgermeisters beeinfl ussen die sich in der Region<br />

niederlassenden polnischen Familien das öffentliche Erscheinungsbild<br />

Penkuns, wobei die Stadt den Zuwanderern aus Polen bei der Integration<br />

38 Zit. M. Tumm, „Kaum Chancen für Firmen beim EU-Nachbarn”, in: „Nordkurier” v. 26.02.2004.<br />

39 Vgl. Wellmer, EU-Erweiterung bringt neue Chancen, in: „Nordkurier” v. 11.02.2004.<br />

40 Vgl. T. Plath, „Eine Chance ist, was man draus macht”. Zwischen Hoffen und Bangen blickt<br />

Vorpommern dem nahen EU-Beitritt Polens entgegen, in: „Nordkurier” v. 07.02.2004.<br />

41 Vgl. Pomerania-Service wird rege genutzt. EU-Beitritt beschert Beratern mehr Anfragen, in:<br />

„Nordkurier” v. 03.03.2004.<br />

42 Vgl. „Butterschifffahrt ist der EU doch wurschtegal”, in „Nordkurier” v. 04.02.2004.<br />

J. Spreemann, IHK-Präsident: Chancen durch EU-Erweiterung. Ruprecht zweifelt an Entlastungen<br />

durch Reformkompromiss, in: „Nordkurier” v. 17.12.2003.<br />

43 Zit. Penkun war 2007 das Reisen wert, in: „Nordkurier” v. 19.12.2007.

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