EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
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126 Eine Grenze verschwindet<br />
Das Problem ist, dass es in dieser Region keine Arbeit gibt, und wenn, dann ist sie<br />
schlecht bezahlt. Und wer sich etwas weiter entfernt Arbeit sucht, in Richtung<br />
Lübeck, der kommt schon nicht mehr zurück, sondern reist weiter, zum Beispiel<br />
nach Hamburg. Diese paar Kilometer machen geographisch gesehen nicht viel<br />
aus, fi nanziell aber ist es ein großer Unterschied. [16]<br />
Viele Interviewpartner bestätigen, dass qualifi zierte Spezialisten<br />
sich eher für Westdeutschland entscheiden. Dies weist umso mehr auf<br />
die wesentliche Rolle nichtfi nanzieller Faktoren hin, die Migranten zur<br />
Einwanderung in die Grenzregion bewegen.<br />
Aufgrund der Tatsache, dass die Anzahl der vorhandenen<br />
institutionalisierten Wege zur Rekrutierung von Arbeitnehmern<br />
aus Polen vergleichsweise gering ist, gehörte auch ein Versuch der<br />
Beurteilung des deutschen Ausbildungsplatzangebot für polnische<br />
Berufsschüler zu unserem Interessengebiet. Seit 2011 wird dieses<br />
Projekt durch die Stadt Pasewalk, die Arbeitsagentur sowie die regionale<br />
Förder- und Entwicklungsgesellschaft Pasewalk koordiniert, die<br />
zwischen den Schülern und großen Firmen, die<br />
auf der Suche nach jungen Nachwuchskräften<br />
und Lehringen sind, vermitteln21 Das Berufsbildungsprogramm<br />
für polnische Schüler wurde<br />
für deutsche Firmen nicht<br />
. Die Erlangung<br />
zu einem bedeutenden von Berufsqualifi kationen in Berufen, die in dieser<br />
Anwerbekanal für Wirtschaftsregion benötigt werden, sollte langfristig<br />
qualifi zierte Mitarbeiter.<br />
junge Polen anlocken und ihnen den Zugang zum<br />
deutschen Arbeitsmarkt erleichtern. Obwohl dieses Programm auch<br />
weiterhin funktioniert, erlangte es bisher jedoch nicht die Bedeutung<br />
eines wichtigen Rekrutierungskanals. Dafür sind hauptsächlich drei<br />
Gründe verantwortlich.<br />
Erstens – die geringere, als von polnischer Seite erwartete, fi nanzielle<br />
Attraktivität des Angebots. Das Interesse an diesem Programm ließ nach,<br />
als sich herausstellte, dass das während der Ausbildung angebotene<br />
Gehalt niedriger ist als das, das man nach dem Abschluss einer berufl ichen<br />
Schulung erreichen kann.<br />
Das Gehalt gestaltet sich gut, aber erst in Zukunft. Die heutigen Schüler werden<br />
einmal als gut ausgebildete Facharbeiter gut verdienen. [20]<br />
Zweitens – es wurden als Ergebnis des Auswahlverfahrens, an<br />
dem mehrere Hundert Schüler teilnahmen, nur zwanzig von diesen<br />
ausgewählt, da sich herausstellte, dass nicht ausreichende Kenntnisse<br />
21 Vergl.: http://www.me-le.de/2009/pl/job.html; http://www.feg-vorpommern.de.