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EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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Justyna Segeš Frelak > DIE POLNISCHE ARBEITSMIGRATION NACH DEUTSCHLAND... 33<br />

Berufserfahrung besitzen und am liebsten eine Erwerbstätigkeit in<br />

Großbritannien oder Irland anstreben. 30<br />

Obwohl die in Deutschland beschäftigten Polen oftmals über<br />

ein sehr ähnliches Bildungsniveau verfügen wie ihre einheimischen<br />

Arbeitskollegen vor Ort, verrichten sie hauptsächlich Tätigkeiten,<br />

die kaum berufl iche Qualifi kationen erfordern. Dies mag wohl an<br />

der Kurzfristigkeit des Arbeitsaufenthalts und an der allgemeinen<br />

Zugänglichkeit derartiger Tätigkeiten liegen. Andererseits legt diese<br />

Praxis die Vermutung nahe, dass der Zugang zu bestimmten Segmenten<br />

des deutschen Arbeitsmarktes auch weiterhin beschränkt bleibt.<br />

Laut einem Bericht des Nürnberger Bundesamtes für Migration<br />

und Flüchtlinge weisen polnische Bürger im Vergleich zu anderen<br />

Ausländergruppen das höchste Ausbildungsniveau auf: 22,7% verfügen<br />

über eine mittlere – und 38,9% über eine höhere Schulbildung. Viele<br />

Polen stoßen jedoch auf gravierende Probleme bei der offi ziellen<br />

Anerkennung ihrer berufl ichen Ausbildung durch deutsche Behörden.<br />

Denn 56,5% der polnischen Immigranten mit einer im Ausland<br />

erworbenen Berufsausbildung beklagen, dass diese in Deutschland<br />

nicht anerkannt worden sei. 31<br />

Im Vergleich zu anderen großen Immigrantengruppen ist das<br />

Erwerbseinkommen der Migrantinnen aus Polen (durchschnittlich<br />

797 Euro) und Italien (durchschnittlich 804 Euro) in Deutschland am<br />

niedrigsten. Etwas mehr verdienen hingegen eingewanderte Frauen aus<br />

der Türkei (durchschnittlich 824 Euro) und dem früheren Jugoslawien<br />

(durchschnittlich 939 Euro). Polnische Männer kommen in Deutschland<br />

laut oben genanntem Bericht des Bundesamtes für Migration und<br />

Flüchtlinge auf einen durchschnittlichen Monatsverdienst von 1603<br />

Euro. Zur Gruppe der Spitzenverdiener zählen sicherlich griechische<br />

Arbeitnehmer (durchschnittlich 1678 Euro), während Immigranten aus<br />

der Türkei die geringsten Einkünfte besitzen (durchschnittlich 1420<br />

Euro).<br />

30 Vgl. P. Kaczmarczyk, Współczesne migracje zagraniczne Polaków. Aspekty lokalne<br />

i regionalne [Ausländische Migrationsbewegungen polnischer Bürger in der Gegenwart. Lokale und<br />

regionale Aspekte], hg. v. Ośrodek Badań nad Migracjami, Uniwersytet Warszawski [Zentrum für<br />

Migrationsforschung der Universität Warschau], Warszawa 2008.<br />

31 Vgl. Ch. Babka von Gostomski, Fortschritte der Integration. Zur Situation der fünf größten in<br />

Deutschland lebenden Ausländergruppen, hg. v. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg<br />

2010. Der Bericht analysiert die Lage der Migranten aus Griechenland, Polen, Italien, der Türkei und<br />

dem früheren Jugoslawien.

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