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EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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130 Eine Grenze verschwindet<br />

Die Integration in das Arbeitsumfeld wird jedoch durch Mechanismen<br />

erschwert, die althergebrachte Stereotypen bezüglich der Überlegenheit<br />

der deutschen Wirtschaft gegenüber der polnischen mit einer immer<br />

zahlreicheren Anwesenheit von Polen in dieser Region konfrontieren, die<br />

häufi g besser ausgebildet sind als die jungen Deutschen.<br />

Vielleicht geht es nicht um eine negative Haltung mir gegenüber auf der Arbeit,<br />

aber einigen Deutschen passt es nicht, dass ich eine Führungsposition innehabe.<br />

Für einige ist es unvorstellbar, dass auf einmal ein Pole einem Deutschen<br />

beibringen soll, wie er zu arbeiten hat. [18]<br />

Soziale Absicherung und Gesundheitsfürsorge<br />

Zweifellos stellt die Möglichkeit zur Inanspruchnahme verschiedener<br />

Sozialleistungen und der Angebote des Gesundheitssystems einen<br />

wesentlichen Anziehungsfaktor für Polen in das deutsche Grenzgebiet<br />

dar. Der Meinung der polnischen Migranten nach, garantiert das<br />

Sozialsystem – im Vergleich zu Polen – ein bedeutend stärkeres Gefühl<br />

der sozialen Sicherheit, obwohl dies für Gesprächspartner verschiedener<br />

Kategorien von entschieden unterschiedlicher Wichtigkeit ist. Für<br />

Migranten, die sich von der Migrationsentscheidung nach Deutschland<br />

eine Verbesserung ihrer materiellen Situation in der Zukunft erwarten,<br />

stellt dieser Faktor ein wesentliches Element ihres Sicherheitsgefühls<br />

dar, der – ihren Aussagen zufolge – zum Beispiel die Verbesserung ihrer<br />

Sprach- oder Berufsqualifi kationen ermöglicht.<br />

In Polen habe ich generell nie so viel verdient, um meine Familie ernähren<br />

und die Wohnung bezahlen zu können – aber ich erhielt nie Sozialhilfe, und<br />

hier bekomme ich sie. In Deutschland lebe ich mit meiner Familie bescheiden,<br />

aber in Ruhe. Ich muss mir um unsere Existenz keine Sorgen mehr machen.<br />

Als wir hierherkamen, war mir bewusst, dass es in dieser Region Deutschlands<br />

schwierig ist, Arbeit zu fi nden. Aber die Sozialfürsorge sichert meine Familie<br />

komplett ab. Davon abgesehen bin ich nicht hierhergekommen, um zu arbeiten,<br />

sondern um Deutsch zu lernen. [2]<br />

Diese Leute profi tieren von den Wohltaten des deutschen Sozialstaates. Sie<br />

gehören nicht zu den reicheren Leuten in Stettin. Aber auch nicht zur Unterschicht.<br />

[8]<br />

Gut ausgebildete Polen wiederum, die in Deutschland oder Polen<br />

arbeiten oder ein Gewerbe betreiben, nehmen die Überlegenheit des

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