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EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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Agnes Kriszan, Magdalena Szaniawska-Schwabe > DIE NEUE POLNISCHE MIGRATION NACH... 63<br />

auf die Migrationsstruktur. Nichtdestotrotz kann in der untersuchten<br />

Grenzregion Mecklenburg-Vorpommerns von einer „neuen polnischen<br />

Migration” die Rede sein, jedoch unter dem Vorbehalt, dass es sich um<br />

keine klassische Arbeitsmigration handelt.<br />

Die jungen Leute, die sich hier in unserer Grenzregion ansiedeln, die kommen<br />

dann wirklich bloß aufgrund der Wohnsituation... wenn hier wirklich jemand<br />

Arbeit sucht, also sind nicht so viele, die hier integriert sind in Arbeit, die gehen<br />

dann weiter weg. [2]<br />

Die Hintergrundgespräche und Interviews Die neuen Migranten sind<br />

mit den deutschen Befragten lassen eine keine einheitliche und eine<br />

Kategorisierung polnischer Einwanderer in zwei<br />

innerlich integrierte Gruppe.<br />

Gruppen zu: junge Familien, die Häuser auf dem Land bzw. am Stadtrand<br />

kaufen (Dauermigranten, deren Ansehen in den lokalen Gemeinschaften<br />

steigt), sowie – durch die Deutschen eher ambivalent wahrgenommene<br />

– Wohnungen mietende Großfamilien (Dauermigranten oder temporäre<br />

Migranten).<br />

Junge Familien im eigenen Haus auf dem Land<br />

Für die Migrationsentscheidung spielte bei den polnischen<br />

Einwohnern der deutschen Grenzgebiete der Beitritt Polens zur<br />

Europäischen Union (und die damit verbundenen Erleichterungen<br />

bei der Niederlassung im Ausland als Unionsbürger) und vor allem die<br />

Abschaffung der Grenzkontrollen nach Polens Beitritt zum Schengen-<br />

Raum am 21. Dezember 2007 eine tragende Rolle. Die deutschen Befragten<br />

sind davon überzeugt, dass die Beliebtheit der Region bei polnischen<br />

Einwanderern vor allem aus der Nähe zu Polen, also zum ursprünglichen<br />

Lebensumfeld der Migranten und der geringen Entfernung zur Familie<br />

und zum Arbeitsplatz resultiert.<br />

Das, was hier die Leute anzieht, ist die Grenznähe. Wenn man in Polen Familie<br />

hat, dann fährt man eine Stunde und ist man dort. Und das ist auch viel günstiger,<br />

als wenn ich z.B. in München wäre. [5]<br />

Dies führt dazu, dass die Grenzregion besonders attraktiv für junge<br />

und mobile Menschen aus Stettin und Umgebung ist, die gerne mit ihren<br />

ganzen Familien nach Deutschland ziehen. Häufi g sind dies Akademiker,<br />

Fachkräfte, Lehrer und Dozenten, Mitarbeiter verschiedener Behörden

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