EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
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172 Eine Grenze verschwindet<br />
Zeitraum 2001-2009 zeigen, dass unter den Artikeln über polnische<br />
Migranten diejenigen Beiträge überwiegen, die sich mit der Öffnung<br />
des einheimischen Arbeitsmarktes für Polen beschäftigen. Die meisten<br />
Beiträge entstanden zu Beginn der diesbezüglichen öffentlichen Debatte<br />
im Jahre 2001, als die ersten Entscheidungen über Beschränkungen<br />
für ostmitteleuropäische Arbeitnehmer getroffen wurden – noch vor<br />
dem EU-Beitritt dieser Staaten. In der Diskussion über die Öffnung<br />
des Arbeitsmarktes für Polen informierten die führenden deutschen<br />
Tageszeitungen – darunter auch „Die Welt” – zumeist über die von<br />
beiden Seiten ins Feld geführten Argumente, wobei man für keine Seite<br />
eindeutig Partei ergriff. Laut der Analyse sämtlicher Materialien der<br />
damaligen Untersuchungsperioden war in der deutschen Presse wohl<br />
die Meinung vorherrschend, dass die Aufhebung der Beschränkungen für<br />
die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft eher förderlich sein würde.<br />
Migranten aus Polen wurden in den Beiträgen der überregionalen<br />
Presse Deutschlands der Jahre 2001-2009 wiederholt als gewünschte<br />
ausländische Arbeitnehmer dargestellt. Laut dem Grundtenor<br />
zahlreicher Tageszeitungen benötigte der<br />
In den Jahren 2001-2009<br />
deutsche Arbeitsmarkt vor allem Pfl egepersonal,<br />
charakterisierten führende<br />
deutsche Printmedien die landwirtschaftliche Hilfskräfte und Bauarbeiter<br />
im Lande lebenden Polen als – also eher gering qualifi zierte Arbeitskräfte. Die<br />
gewünschte und tüchtige deutsche Presse stellte ferner einen zunehmenden<br />
Arbeitnehmer, die allerdings Bedarf an hochqualifi zierten Arbeitnehmern fest<br />
oftmals Schwarzarbeit (z.B. Ärzte, Geistliche), zeigte aber kein größeres<br />
verrichten.<br />
Interesse an dieser Thematik. Die polnischen<br />
Arbeitnehmer erschienen in einschlägigen Beiträgen zumeist als<br />
junge Menschen, die in Deutschland rasch ein – im Vergleich zu ihren<br />
Verdienstmöglichkeiten in der Heimat – hohes Arbeitsentgelt suchten.<br />
Laut Presseberichten verrichteten polnische Arbeitnehmer folgende<br />
Tätigkeiten am häufi gsten: Aufräum- und Putzarbeiten, Altenbetreuung,<br />
Arbeit auf dem Bau oder in der Landwirtschaft, mitunter auch im Bereich<br />
der Gebäudesanierung. In den meisten Fällen arbeiteten polnische<br />
Wahrnehmung der deutschen Gesellschaft nach mehreren Jahren polnischer EU-Mitgliedschaft<br />
zu überprüfen, wurde ferner das Presseecho zwischen Juli 2008 und Februar 2009 näher<br />
erforscht Denn in dieser Periode traf man in Berlin die Entscheidung darüber, ob der einheimische<br />
Arbeitsmarkt für ostmitteleuropäische Bürger unverzüglich oder erst zwei Jahre später geöffnet<br />
werden sollte. Die Untersuchung der deutschen Presselandschaft stützt sich auf 89 Einzelbeiträge<br />
aus „Die Welt”, „Süddeutsche Zeitung”, „Frankfurter Allgemeine Zeitung”, „Frankfurter Rundschau”,<br />
„taz”, „Spiegel”, „Focus” und „Die Zeit”.