EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Agnieszka Łada > DIE ÖFFNUNG DES ARBEITSMARKTES IN DEUTSCHLAND... 187<br />
Herangehensweise deutscher Arbeitgeber auf. 32 In einem weiteren<br />
Artikel vom Herbst 2011 wurde die Situation ganz ähnlich beschrieben,<br />
wobei Deutschland mangelnde Attraktivität vorgeworfen wurde, was<br />
viele potentielle Arbeitsmigranten aus dem Osten abschrecke. 33 Zugleich<br />
verwies man auf konkrete Beispiele junger, hervorragend ausgebildeter<br />
Polen, die der festen Ansicht seien, dass sich eine Erwerbstätigkeit in<br />
Deutschland für sie überhaupt nicht lohnen würde. 34<br />
Das Thema der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes stand im<br />
„Nordkurier” oftmals – wenngleich nicht immer (vor allem in den<br />
Jahren 2003-2004) – auf der Tagesordnung, wenn Überlegungen über die<br />
Kosten und Nutzen des EU-Beitritt Polens für die einheimische Region<br />
angestellt wurden. Noch unmittelbar vor dem 1. Mai 2004 erörterte die<br />
Tageszeitung die etwaigen Vor- und Nachteile, die die Osterweiterung<br />
der Europäischen Union für die Heimatregion bringen würde. Im Jahre<br />
2003 erinnerte der „Nordkurier” wiederholt an die damals eingeleiteten<br />
deutsch-polnischen Gemeinschaftsprojekte, z.B. auf dem Feld der<br />
Berufsbildung für Jugendliche oder in der Touristikbranche. 35 Ferner sollte<br />
die EU-Osterweiterung gemäß den im „Nordkurier” zu Wort kommenden<br />
Personen vor allem auch wirtschaftliche Impulse auslösen. 36 Man warnte<br />
aber zugleich davor, dass die ostdeutschen Regionen durch den EU-<br />
Beitritt Polens etliche Fördermittel der europäischen Strukturfonds<br />
verlieren könnten, da diese Mittel dann dem polnischen Nachbarn<br />
zufallen würden. 37 Im Jahre 2004 weckte der bevorstehende Beitritt Polens<br />
zur Europäischen Union laut der Berichterstattung des „Nordkurier” sehr<br />
gemischte Gefühle. Denn einerseits löste diese Perspektive keineswegs<br />
nur Begeisterung aus. Die Tageszeitung wies vielmehr darauf hin, dass<br />
der polnische EU-Beitritt für die deutschen Firmen in der Grenzregion<br />
kaum konkrete Vorteile mit sich bringe, da diese auf dem polnischen<br />
Markt kaum präsent seien. Umgekehrt stehe zu befürchten, dass deutsche<br />
Unternehmen ihre bisherigen Kunden an konkurrenzfähige Friseure<br />
oder Zahnärzte in Polen verlieren könnten. Dabei ging man davon aus,<br />
dass die einheimische Region in Zukunft „zu den großen Verlierern der<br />
32 Zit. U. Krökel, Komplette Luftnummer, in: „Nordkurier” v. 06.09.2011.<br />
33 Vgl. „Deutschland – das gelobte Land ist zu unattraktiv!” In: „Nordkurier” v. 28.10.2011.<br />
34 Vgl. Deutschland ist nicht attraktiv genug, in: „Nordkurier” v. 28.10.2011.<br />
35 Vgl. Gutsanlange kann Internat werden. Polnisch-Unterricht an allen Schulen, in: „Nordkurier”<br />
v. 31.05.2003.<br />
36 Vgl. Ringstorff blickt hoffnungsvoll gen Osten. Ministerpräsident sieht große Chancen sowohl<br />
für Polen als auch für Mecklenburg-Vorpommern, in: „Nordkurier” v. 31.05.2003.<br />
37 Vgl. Land pocht auf hohe EU-Hilfe, in: „Nordkurier” v. 07.11.2003.