23.11.2012 Aufrufe

EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

128 Eine Grenze verschwindet<br />

Firmen arbeiten. Mit Blick auf ihre guten Deutschkenntnisse und<br />

hohen Berufsqualifi kationen sind diese Personen zumeist gut in ihrem<br />

Arbeitsumfeld integriert.<br />

Meine Nachbarin ist eine sehr gute Krankenschwester. Krankenschwestern<br />

werden hier sehr gebraucht. [1]<br />

Einige der Befragten erklären, dass ihre polnische Herkunft hilfreich<br />

ist, da ihre Arbeitskollegen deshalb verständnisvoller seien.<br />

Ich kann immer blind fragen: „Würdest du es so machen oder lieber anders?”<br />

Und sie antworten: „Ich weiß, du bist nicht von hier. Ich helfe dir.” [4]<br />

Es gibt jedoch auch Meinungen, dass das Verhältnis zu Arbeitskollegen<br />

eher dienstlich und kühl sei und sich daraus nur selten innigere Kontakte<br />

und Freundschaften entwickelten.<br />

Deutsche integrieren sich nicht. Es gibt ein paar nette Leute, mit denen ich<br />

mich ganz gut unterhalte. Aber es fehlt diese Innigkeit, aus der Freundschaften<br />

entstehen. [18]<br />

Polen sehen Arbeit unterhalb<br />

ihrer Qualifi kationen als<br />

Opfer für den Zutritt auf<br />

den Arbeitsmarkt und als<br />

Chance zum Sammeln<br />

von Erfahrungen und<br />

Kompetenzen an, die für eine<br />

Beförderung in deutschen<br />

Firmen nötig sind.<br />

Ein gewisses Problem stellt für einen Teil<br />

der Migranten das Gefühl dar, über eine bessere<br />

Qualifi kation im Vergleich zu ihren Arbeitskollegen<br />

zu verfügen, wobei ihre Position die Nutzung ihrer<br />

Kompetenzen aber nicht immer begünstigt. Für<br />

gewöhnlich nehmen sie diese Situation jedoch<br />

in Kauf und sehen sie als ein Opfer an, das sie für<br />

den Zugang zu einem neuen Umfeld und für das<br />

Sammeln neuer Erfahrungen erbringen .<br />

Bei dem Treffen, bei dem es um die Auswahl von Leuten für diese Arbeit ging,<br />

wurde die Frage gestellt, wer Abitur hätte. Mir scheint, dass von den Männern<br />

nur um die 10 % den Arm hoben. Ich wollte mich nicht zu weit aus dem Fenster<br />

lehnen und sagen, dass ich ein abgeschlossenes Studium habe. [18]<br />

Es werden Arbeitsstellen frei, aber oft unterhalb der Qualifi kation der Leute.<br />

Aber die Leute nehmen das häufi g hin, denn hier sind der Verdienst und der<br />

Lebensstandard höher. [4]<br />

Viele Polen betrachten ihre berufl iche Situation in einer<br />

längerfristigen Perspektive und weisen darauf hin, dass aufgrund der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!