EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych
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170 Eine Grenze verschwindet<br />
vorausgesagt werden. Außerdem ist von Bedeutung, wie man die Polen<br />
als Arbeitnehmer einstuft. Darüber hinaus war es interessant zu erfahren,<br />
ob bzw. warum der deutsche Arbeitsmarkt für Ostmitteleuropa bereits<br />
vor 2011 geöffnet werden sollte.<br />
Aufgrund der eingeschränkten Quellenzugänglichkeit<br />
(Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Rundfunk- und<br />
Fernsehbeiträgen) wurde die vorliegende Studie auf die Analyse<br />
repräsentativer Printmedien beschränkt. Aufgrund des methodischen<br />
Charakters der Untersuchung – Analyse der deutsch-polnischen<br />
Grenzregion – beschränkten sich die Autoren dabei auf geographisch<br />
repräsentative Medienträger (der lokalen, regionalen und überregionalen<br />
Ebene) und verzichteten bewusst auf oftmals übliche ideologische<br />
Bewertungsschemata, wie z.B. konservative oder liberale Zeitungen. In<br />
Mecklenburg-Vorpommern gibt es drei Regionalzeitungen – „Nordkurier”,<br />
„Ostseezeitung” und „Schweriner Volkszeitung” -, von denen lediglich<br />
letztere das erforschte ostdeutsche Grenzgebiet umfasst. Jede dieser<br />
drei Regionalzeitungen nimmt in Mecklenburg-Vorpommern eine<br />
Monopolstellung ein. Denn 94% der jeweiligen Einwohner vor Ort können<br />
lokale Neuigkeiten ausschließlich durch eine einzige Zeitung erfahren.<br />
Daher greift die vorliegende Untersuchung auch auf ein überregionales<br />
Printmedium zurück.<br />
In ganz Deutschland ist die Zahl der Zeitungsleserschaft bereits seit<br />
einiger Zeit eher rückläufi g. Dennoch lassen sich durch die Erforschung<br />
der Presselandschaft auch weiterhin wertvolle Schlüsse ziehen, wobei<br />
die gezielte Auswahl der analysierten Presseerzeugnisse in diesem<br />
Fall von wesentlicher Bedeutung ist. Die Auswahl stützt sich auf drei<br />
Grundkriterien: 1) allgemeine Zugänglichkeit des jeweiligen Printmediums<br />
in den vor Ort durchgeführten qualitativen Untersuchungen, 2)<br />
tatsächliche Rezeption einer Zeitung durch die lokale Bevölkerung und<br />
3) Zugänglichkeit der archivierten Einzelausgaben in elektronischen<br />
Datenbanken. Die bezüglich der deutschen Presse gesammelten<br />
Quellenmaterialien (Aufl age, Verbreitungsgebiet einer Zeitung), die<br />
Korrespondenz mit einzelnen Zeitungsredaktionen (z.B. mit der „Ostsee-<br />
Zeitung”) sowie die Gespräche mit Personen, die in den untersuchten<br />
Ortschaften entsprechende Interviews durchführten, lassen den Schluss<br />
zu, dass folgende drei Presseerzeugnisse für die einheimische Leserschaft<br />
Ostdeutschlands maßgeblich sind: 1) die regionale Tageszeitung