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EINE GRENZE VERSCHWINDET - Instytut Spraw Publicznych

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222 Eine Grenze verschwindet<br />

wurde z.B. darauf verwiesen, dass die Zahl der Diebstähle zwar zunehme,<br />

aber lediglich ein Fünftel der Täter aus dem Ausland stamme, darunter<br />

zwei Drittel aus Polen. Mitunter erinnerte man auch daran, dass die<br />

entwendeten Fahrzeuge letztendlich auf dem Weg in die Ukraine seien<br />

und die Diebstahlquote in Polen eher zurückgehe.<br />

Die betreffenden Artikel bildeten zumeist kommentarlose, nüchterne<br />

Berichte über einzelne Ereignisse, die allerdings einen eindeutig negativen<br />

Unterton aufwiesen. Relativ oft handelte es sich dabei um wenige Sätze<br />

umfassende Kurzmeldungen. Dennoch erschienen mitunter – vor allem<br />

in der „Welt” – auch Beiträge, die in ganzer Breite über einen bestimmten<br />

Diebstahl erzählten. Vereinzelt wurde dabei auch die Forderung laut,<br />

dass die deutsche Polizei angesichts derartiger Situationen vor Ort<br />

effektiver handeln müsse. Überaus selten plädierte man hingegen für die<br />

Wiedereinführung der alten Grenzkontrollen.<br />

Im Gegensatz zur steigenden Anzahl von Autodiebstählen sank<br />

nach einhelliger Einschätzung beider Tageszeitungen die Häufi gkeit<br />

von Wohnungseinbrüchen und anderen Diebstählen. Über diese<br />

Entwicklung berichteten die Printmedien insbesondere in den Jahren<br />

2010-2011, und zwar auch in Bezug auf die untersuchte ostdeutsche<br />

Region. Aus derartigen Feststellungen lässt sich der Schluss ziehen, dass<br />

die Übersiedlung polnischer Bürger nach Deutschland insgesamt keinen<br />

Einfl uss auf die Zunahme negativer Erscheinungen – u.a. der Kriminalität<br />

– in diesem Land gehabt hat. Teilweise negative Folgen hatte vielmehr<br />

die Öffnung der Grenzen, und nicht die Liberalisierung des einheimischen<br />

Arbeitsmarktes oder die Möglichkeit einer uneingeschränkten<br />

Niederlassung polnischer Migranten.<br />

Vergleicht man die Ergebnisse der vorliegenden Presseuntersuchung<br />

in der nordöstlichen Grenzregion Deutschlands mit früheren<br />

Forschungsresultaten des Instituts für Öffentliche Angelegenheiten<br />

aus den Jahren 2001-2011 (die vorliegende Studie umfasst teilweise den<br />

gleichen Zeitraum, analysiert aber mit Ausnahme der „Welt” andere<br />

Printmedien), so zeigt sich vor dem Hintergrund regionaler Eigenheiten<br />

ein gewisser Wandel in der öffentlichen Debatte. Denn zwischen 2001<br />

und 2011 dominierte in den einschlägigen Artikeln zur polnischen<br />

Migration ausschließlich das Problem der Arbeitsmarktöffnung.<br />

Die meisten einschlägigen Beiträge zahlreicher überregionaler<br />

Tageszeitungen entstanden im Zuge der 2001 einsetzenden Diskussion

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