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Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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42 Zur Dynamik der Zirkulationszelle in der tropischen Stratosphäre<br />

(G. Schmitz, E. Becker, H. Voß)<br />

Im Höhengebiet der Troposphäre und unteren Stratosphäre entwickelt sich das Wetter und wird<br />

unser Klima geprägt. Die Mesosphäre ist charakterisiert durch eine Dynamik, die sich aus den<br />

brechenden Schwerewellen ergibt, die in der Troposphäre angeregt werden. Im Stratopausengebiet<br />

ergibt sich einerseits ein ausgeprägter meridionaler Gradient in den Erwärmungsraten<br />

(durch Ozon) und andererseits ist der ”wave drag” durch die planetaren Wellen von erheblichem<br />

Betrag; der durch die internen Wellen noch von geringerer Bedeutung. Für die Tropen der Troposphäre<br />

ist bekannt, dass die thermisch direkt getriebene Hadley-Zirkulation modifiziert wird<br />

durch den meridionalen Transport von Vorticity der synoptischen und planetaren Wellen und so<br />

liegt es nahe zu fragen, ob nicht ein dynamisch vergleichbares Bild Anwendung in der Stratopause<br />

finden kann. In der Tat wird kürzlich auf der Grundlage von mechanistischen 2D-Modellen<br />

diese Frage untersucht (Semeniuk, Shepherd , J. Atmos. Sci., 58, 2001), wobei in der Stratosphäre<br />

das Problem im Vergleich zur Troposphäre dadurch komplizierter wird, dass während der<br />

Solstitien ein Gradient in der Strahlungsgleichgewichtstemperatur zwischen der sommerlichen<br />

und winterlichen Atmosphäre und damit über dem Äquator auftritt.<br />

Aufgabe des Beitrags ist es, auf der Grundlage von einfachen 3D-Zirkulationsexperimenten<br />

unter Januarbedingungen die Bedeutung einer thermisch direkt getriebenen, und damit nicht<br />

linear bestimmten, meridionalen Zirkulation bzw. den Beitrag der durch Wellen getriebenen Zirkulation<br />

in der Stratosphäre aufzuzeigen. In 3D-Modellen bestimmt sich der ”Wellenwiderstand”<br />

selbst aus dem zonal gemittelten Wind und der Temperatur, wodurch eine Konsistenz in den<br />

Feldern gegeben ist. Erschwert wird damit aber nicht unerheblich ein Verständnis der Prozesse<br />

im Vergleich zu den mechanistischen 2D-Modellen.<br />

Grundlage der Untersuchungen ist das KMCM-Zirkulationsmodell (Becker, Schmitz, J. Atmos.<br />

Sci., 60, <strong>2003</strong>) in 2D- und 3D-Version. Die Zirkulationsexperimente werden ohne Anregung<br />

der planetaren Wellen (Aquaplanet) bzw. mit orographischer und thermischer Anregung der<br />

Wellen (volles Modell) durchgeführt. Dazu werden Experimente mit variabler Strahlungsgleichgewichtstemperatur<br />

durchgeführt, um den Einfluss des thermischen Antriebs in seiner relativen<br />

Bedeutung zum Wellenwiderstand beurteilen zu können.<br />

Abb. 42.1: Die advektiven Terme des absoluten Drehimpulses dM/dt/a und der Wellenwiderstand in<br />

m s −1 d −1 und die Erwärmungsraten Kd −1 <strong>für</strong> das Aquaplanet-Experiment.<br />

Betrachtet man den Gesamtdrehimpuls <strong>für</strong> die Aquaplaneten, zusammen mit den Erwärmungsraten,<br />

Abbildung 42.1, dann ergibt sich ein sehr unterschiedliches Verhalten in der unteren<br />

Stratosphäre bzw. in der Stratopausenhöhe. In der unteren Stratosphäre wird die Drehimpulsbilanz<br />

durch den linearen Corriolisterm und den ”wave drag” durch synoptische Wellen bestimmt.<br />

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