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Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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etrieben wurden. Die Rohdaten wurden jeweils über eine Stunde gemittelt und der Anfangszeitpunkt<br />

der Integration <strong>für</strong> jedes Einzelprofil um 15 min verschoben. Während die Struktur<br />

der Temperatur über ALOMAR gleichbleibend sehr variabel ist, zeigt die Temperaturstruktur<br />

über der Esrange zwei verschiedene Muster, mit einem Übergang um Mitternacht. Diese<br />

Veränderung der Temperaturstruktur wurde durch veränderte Ausbreitungsbedingungen <strong>für</strong> die<br />

Schwerewellen, in Form eines starken Anwachsens des Tropopausen-Jets, verursacht.<br />

Höhe [km]<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

ALOMAR RMR−Lidar − Temperaturprofile<br />

19:30 − 00:00 UT<br />

00:00 − 02:40 UT<br />

19/20. Januar <strong>2003</strong><br />

30<br />

200 210 220 230 240 250 260<br />

Temperatur [K]<br />

Höhe [km]<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

Esrange UBonn Lidar − Temperaturprofile<br />

19:30 − 00:00 UT<br />

00:00 − 02:50 UT<br />

19/20. Januar <strong>2003</strong><br />

30<br />

200 210 220 230 240 250 260<br />

Temperatur [K]<br />

Abb. 14.2: Temperaturprofile vom 19./20. Januar <strong>2003</strong> über ALOMAR und der Esrange.<br />

Von jedem der Einzelprofile wurden die von den Schwerewellen verursachten Temperaturabweichungen<br />

berechnet und diese auf das Spektrum der vertikalen Wellenlängen untersucht.<br />

Über ALOMAR wurden vertikale Wellenlängen zwischen 1 km und 12 km beobachtet, mit einer<br />

Häufung um 5 km und um 10 km. Die vertikalen Wellenlängen über der Esrange folgen<br />

dagegen einer Gauß-Verteilung mit einem Mittelwert von 4,4 km. Die Ergebnisse zeigen, dass<br />

die über der Esrange beobachteten Schwerewellen konstant und weitgehend monochromatisch<br />

angeregt wurden, während dies über ALOMAR nicht der Fall war. Vielmehr wurde dort eine<br />

Überlagerung von Schwerewellen, die von unterschiedlichen Quellen erzeugt wurden und sich<br />

unter verschiedenen Bedingungen ausgebreitet haben, beobachtet.<br />

Ein weiterer wichtiger Parameter zur<br />

Beschreibung von Schwerewellen ist ihre<br />

Gesamtenergie. Daher wurde <strong>für</strong> 15 Messungen<br />

im Sommer <strong>2002</strong>, die jeweils länger<br />

als 7 h waren, die Dichte der potentiellen<br />

Energie bestimmt. Die jeweiligen<br />

Mittelwerte <strong>für</strong> den Höhenbereich zwischen<br />

33 km und 40 km sind in Abbildung<br />

14.3 dargestellt. Charakteristisch ist<br />

die Variabilität der Dichte der potentiellen<br />

Energie der Schwerewellen von Tag zu<br />

Tag. Im Allgemeinen besitzt diese Größe<br />

in den hohen Breiten einen Jahresgang mit<br />

Abb. 14.3: Mittlere Dichte der potentiellen Energie im<br />

Höhenbereich 33 km – 40 km <strong>für</strong> den Sommer <strong>2002</strong> mit<br />

Fehlerbalken.<br />

minimalen Werten im Sommer und einem Maximum im Winter. Im Sommer <strong>2002</strong> wurden im<br />

Vergleich zu früher durchgeführten Einzelstudien deutlich höhere Werte bestimmt. Diese besonders<br />

hohe Schwerewellen-Energie im Sommer <strong>2002</strong> wurde auch mit anderen Messinstrumenten<br />

im Rahmen der Anfang Juli <strong>2002</strong> auf Andøya durchgeführten internationalen MaCWAVE-<br />

Kampagne (siehe Kap. 18) beobachtet.<br />

Derzeit wird die Untersuchung von Schwerewellen über ALOMAR noch weiter intensiviert<br />

und der seit 1994 aufgenommene Datensatz systematisch analysiert. Hierzu gehört die Erstellung<br />

einer Klimatologie der Schwerewellen-Energie über ALOMAR sowie Untersuchungen zur<br />

Brechung der Schwerewellen. Aus der Kombination von Temperaturprofilen des Lidars mit Windprofilen<br />

aus Radarmessungen kann zusätzlich auch noch die horizontale Ausbreitungsrichtung<br />

von Schwerewellen bestimmt werden, um mehr über die Anregung von Schwerewellen zu lernen.<br />

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