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Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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Während im letzten <strong><strong>Institut</strong>sbericht</strong> die Jahrzu-Jahr<br />

Variation von NLC-Parametern dargestellt<br />

wurde, soll hier auf deren tageszeitliche Variation<br />

eingegangen werden. Abbildung 12.2 zeigt die<br />

prozentuale Häufigkeit von NLC als Mittel über<br />

die letzten 7 Jahre. Es ist ein eindeutiges tageszeitliches<br />

Verhalten zu erkennen, wobei die Wolken<br />

am häufigsten in den frühen Morgenstunden<br />

auftreten. Der harmonische Fit an die Daten <strong>für</strong><br />

BSC-Werte > 4 <strong>für</strong> Perioden von 12 und 24 Stunden<br />

ergibt eine hohe Korrelation (r = 0,96) mit dominierender<br />

ganztägiger Variation. Zum Vergleich<br />

ist auch die Kurve <strong>für</strong> sämtliche beobachtete NLC<br />

NLC Häufigkeit [%]<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

BSC-Grenze: ( >0, >4 ) · 10 -10 m -1 sr -1<br />

- - - harmonischer Fit<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24<br />

UT Stunde<br />

Abb. 12.2: Mittelwerte der NLC-Häufigkeit<br />

in den Jahren 1997 bis <strong>2003</strong> <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Helligkeitsgrenzen.<br />

gezeigt, d. h. BSC > 0, woraus die sonnenstandsabhängige Empfindlichkeit des Lidars ersichtlich<br />

wird. Um definierte Randbedingungen zu erhalten ist es sinnvoll, die Auswertungen auf<br />

NLC zu beschränken die zu jeder Tageszeit hätten gesehen werden können (BSC > 4). Die über<br />

ALOMAR vorherrschende tageszeitliche Abhängigkeit in der NLC-Häufigkeit wird an anderen<br />

Orten nicht beobachtet. Bei Lidarmessungen über dem Südpol wurde während zweier Sommer<br />

im wesentlichen eine tageszeitunabhängige Häufigkeit gesehen. Diese Unterschiede könnten<br />

durch von Modellrechnungen bei höheren geographischen Breiten vorhergesagte stärkere verti-<br />

kale Winde und geringere Temperaturen in der Mesopausenregion erklärt werden.<br />

Die über 7 Jahre gemittelte<br />

tageszeitliche Variation<br />

der Wolkenhöhe und<br />

-helligkeit zeigt ebenfalls<br />

eine deutliche Abhängigkeit<br />

von der Tageszeit. Die<br />

Variationen der beiden Parameter<br />

sind antikorreliert,<br />

d. h. helle Wolken haben eine<br />

geringere Höhe als weniger<br />

helle Wolken. Dieses<br />

Verhalten ist gegensätzlich<br />

zu den Bedingungen am<br />

Südpol, wo im Mittel über<br />

zwei Sommer Höhe und<br />

Helligkeit in Phase sind.<br />

Allerdings gibt es dort ein-<br />

� z c [km]<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong> <strong>2003</strong><br />

0 12 24 36 48 60 72 84 96 108 120 132 144 156 168<br />

UT Stunde<br />

Abb. 12.3: Harmonische Fits der jahresmittelbereinigten Variationen<br />

<strong>für</strong> Höhe und Helligkeit von NLC bezüglich ganz- und halbtägiger Perioden.<br />

zelne Tage an denen vergleichbare Phasenbeziehungen wie über ALOMAR existieren. Eine höher<br />

aufgelöste Darstellung unserer Messungen gibt Abbildung 12.3. Sie zeigt die harmonischen Fits<br />

bezüglich ganz- und halbtägiger Perioden <strong>für</strong> NLC-Höhe und -Helligkeit in einer zusammengesetzten<br />

Zeitreihe. Dabei wurden die Fits <strong>für</strong> jedes Jahr separat berechnet. Auffällig ist die<br />

Konstanz der Phasenlage bei der Höhe, so beginnt z. B. jedes Jahr mit abnehmender Höhe nach<br />

Mitternacht. Dagegen ist die Beziehung der Parameter zueinander durchaus nicht immer antikorreliert,<br />

wie es im mittleren Verhalten über alle Jahre zum Ausdruck kommt. So ist z. B.<br />

in den Jahren 1999 und <strong>2003</strong> die Helligkeit durch die ganztägige Variation dominiert, wogegen<br />

bei der Höhe der halbtägige Einfluss deutlich ist. Es sind teilweise auch noch kürzere Perioden<br />

zwischen 4 und 6 Stunden in den Daten enthalten, die vor allem durch Schwerewellen verursacht<br />

sein dürften. In den ganz- und halbtägigen Variationen zeigt sich im wesentlichen der Gezeiteneinfluß.<br />

Durch den intensiveren Vergleich unserer Messungen mit Ergebnissen anderer Standorte<br />

und Methoden, vor allem in Bezug auf die Variabilität leuchtender Nachtwolken, erwarten wir<br />

<strong>für</strong> die Zukunft weitere interessante Erkenntnisse.<br />

53<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

� BSC [10 -10 m -1 sr -1 ]

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