29.12.2012 Aufrufe

Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

51 Berücksichtigung der Haftbedingung in Grenzschichtparametrisierungen<br />

von Klimamodellen<br />

(E. Becker)<br />

Großskalige atmosphärische Bewegungen entstehen durch horizontale Druckunterschiede. Diesen<br />

Vorgang bezeichnet man auch als adiabatische Umwandlung von verfügbarer potentieller<br />

Energie in kinetische Energie. Die Druckunterschiede entstehen wiederum durch die differentielle<br />

Erwärmung/Abkühlung der trockenen Luft aufgrund von Kondensation, Strahlungsemission<br />

bzw. -absorption und Austausch von sensibler Wärme mit der Erdoberfläche. Gleichzeitig verliert<br />

die Atmosphäre kinetische Energie durch interne Reibung. Im klimatologischen globalen<br />

Mittel halten sich adiabatische Umwandlung und Reibungsverluste exakt die Waage, so dass<br />

die Atmosphäre sich in einem energetischen Gleichgewicht befindet. Hierbei kommt der atmosphärischen<br />

Grenzschicht eine besondere Bedeutung zu, da hier die irreversible Umwandlung<br />

von kinetischer Energie in Wärme im Wesentlichen stattfindet. Diese Reibungswärme beträgt<br />

im globalen Mittel etwa 2 W m −2 und entspricht der Entropieproduktion durch die großskaligen<br />

Strömungen in der Atmosphäre.<br />

Abb. 51.1: Globale Energiebilanz (Einheit 10 15 Js −1 ) in einer permanenten Januarsimulation mit dem<br />

globalen Zirkulationsmodell KMCM. Die schwarzen Kurven entsprechen dem Kontrolllauf mit Berücksichtigung<br />

der Haftbedingung in der Formulierung der Reibungswärme. Im konventionellen Lauf (rote<br />

Kurven) ist die Reibungswärme komplett vernachlässigt. Zur Erläuterung der einzelnen Terme siehe<br />

Text.<br />

Damit die globale Energiebilanz auch in einem Klima- bzw. Wettervorhersagemodell ausgeglichen<br />

ist, müssen die Reibungsverluste an kinetischer Energie in Reibungswärme überführt<br />

werden. Dieser Prozess wird i. allg. vernachlässigt bzw. nicht hydrodynamisch konsistent dargestellt.<br />

So entstehen Imbalancen in der globalen Energiebilanz, die diejenigen etwa aufgrund des<br />

CO2-Anstiegs sogar übertreffen. In Becker (Mon. Wea. Rev., 131, <strong>2003</strong>) wurde ein Verfahren<br />

137

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!