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Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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11 Temperaturen, NLC und PMSE auf Spitzbergen<br />

(F.-J. Lübken, A. Müllemann, M. Zecha, J. Höffner, J. Röttger 2 )<br />

Im Rahmen des Drittmittelprojektes ROMA wird die thermische und dynamische Struktur der<br />

Mesosphäre und oberen Stratosphäre in polaren Breiten mit Hilfe von ” meteorologischen Raketen“<br />

erforscht. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf Temperaturprofile im Höhenbereich<br />

von etwa 95 bis 35 km, die aus den Trajektorien von sogenannten ” fallenden Kugeln“ abgeleitet<br />

werden. In einer Messkampagne wurden vom 16. Juli bis 14. September 2001 insgesamt 25<br />

fallende Kugeln in der Nähe der Stadt Longyearbyen (78 ◦ N,15 ◦ O) auf der nordpolaren Insel<br />

Spitzbergen gestartet. Bis auf einen Fall waren alle Flüge erfolgreich und ergaben wissenschaft-<br />

liche Daten.<br />

Neben den Sondierungen mit Raketen wurden<br />

verschiedenartige bodengebundene Beobachtungen<br />

durchgeführt, wobei die Temperaturund<br />

NLC-Messungen des Kalium-Lidars und<br />

die PMSE-Messungen des SOUSY-Radars <strong>für</strong><br />

das ROMA-Projekt von besonderem Interesse<br />

sind. Weitere Ergebnisse des Kalium-Lidars werden<br />

in den Artikeln 9 und 10 vorgestellt. Das<br />

Kalium-Lidar des IAP befand sich während der<br />

ROMA-Kampagne ca. 2,5 km von der Startrampe<br />

der Raketen entfernt. Das VHF-Radar<br />

(genannt SOUSY) des Max-Planck-<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong><br />

Aeronomie in Lindau befindet sich seit 4 Jahren<br />

in der Nähe von Longyearbyen, etwa 15 km vom<br />

Startplatz entfernt.<br />

In Abb. 11.1 ist das Ergebnis des Fluges<br />

einer fallenden Kugel gezeigt, die am<br />

6. August 2001 um 9:38 UT gestartet wurde<br />

(UT=universal time). In der Abb. sind auch<br />

PMSE- bzw. NLC-Profile, sowie Frostpunkttemperaturen<br />

(Tf) dargestellt. Bei der Berechnung<br />

von Tf benötigt man neben den Temperaturen<br />

die Wasserdampfkonzentration. Da hierzu keine<br />

Messungen vorliegen, wurden zwei unterschied-<br />

Abb. 11.1: Temperaturprofil einer fallenden Kuliche Modellprofile verwendet, und zwar ein Mogel,<br />

welche am 6. August 2001 gestartet wurdell mit und eines ohne Berücksichtigung des<br />

de (schwarz). Zum Vergleich sind zwei Profile<br />

von Frostpunkttemperaturen gezeigt, wobei H2O- ”<br />

Konzentration aus Modellrechnungen verwendet<br />

wurden, die mit (blau, gestrichelt) bzw. ohne<br />

(blau, durchgezogen) Berücksichtigung des sogenannten<br />

freeze-drying“-Effekts durchgeführt<br />

”<br />

wurden. Das grüne Profil zeigt die PMSE, gemittelt<br />

in einem Zeitraum von ca. ±1 h um den Raketenstart.<br />

Das violette Profil zeigt in analoger<br />

Weise das NLC-Signal.<br />

freeze-drying“-Effektes. Hierbei handelt es sich<br />

um die Austrocknung der Mesopausenregion dadurch,<br />

daß Eisteilchen beim Wachsen den Wasserdampf<br />

aus der Atmosphäre aufnehmen, dann<br />

sedimentieren und beim Verdampfen den Wasserdampf<br />

in einer Höhe von etwa 82-83 km wieder<br />

abgeben. Satellitenmessungen von HALOE<br />

deuten in der Tat an, daß es in diesen Höhen<br />

eine Ansammlung von Wasserdampf gibt. Man<br />

erkennt aus Abb. 11.1, daß sowohl PMSE als auch NLC in einem Bereich mit Übersättigung<br />

(T

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