Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...
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47 Zum Einfluss dekadischer längenabhängiger Ozonänderungen<br />
auf die Zirkulation über der Nordatlantik-Europa Region<br />
(I. Kirchner 7 , D. Peters)<br />
Die längenabhängige Ozonänderung in der oberen Troposphäre und in der unteren Stratosphäre<br />
auf der Nordhalbkugel ist hauptsächlich durch die dekadische Änderung des Ozontransports<br />
durch planetare Wellen im Winter der 1980er Dekade verursacht (siehe Kap. 46). Die Änderungen<br />
sind unterhalb des Ozonschichtmaximums (nahe 70 hPa in mittleren Breiten) am stärksten<br />
und sie haben die gleiche Größenordnung wie die zonal gemittelten Änderungen (siehe<br />
Abb. 47.1). Die Rückkoppelung der Strahlungsanregung, getriggert durch die Ozonanomalie<br />
nahe der Tropopause, auf die Variabilität der Dynamik ist noch nicht verstanden.<br />
In der Tropopausenregion ergeben sich nur relative kleine Änderungen der Strahlungserwärmungsraten,<br />
diese können aber die Strahlungsbilanz effektiv beeinflussen und haben das Potenzial,<br />
die Troposphäre und Stratosphäre sowie die Subtropen und mittleren Breiten im Winter zu<br />
verkoppeln. Der direkte oder indirekte Einfluss dieser Strahlungsanregung über mehrere Tage<br />
oder einige Wochen auf die großräumige Zirkulation ist unbekannt. In dieser Studie untersuchen<br />
wir den Einfluss der längenabhängigen Ozonänderungen auf die großräumige Dynamik insbesondere<br />
über der Nordatlantik-Europaregion, wobei wir uns auf den Januarmonat der 80er Dekade<br />
beschränken, in dem die Ozonänderungen am stärksten waren. Die Antwort der Zirkulation wird<br />
mittels einer winterlichen Sensitivitätsstudie mit einem allgemeinen Zirkulationsmodell (AZM)<br />
bestimmt (Kirchner & Peters, Ann. Geophysicae, 21, <strong>2003</strong>).<br />
Abb. 47.1: Ozonanomalie, die als Antrieb im Modell verwendet<br />
wurde.<br />
Für die Simulation des Winters<br />
wurden zwei verschiedene<br />
Ozonfelder im Hamburger<br />
AZM-ECHAM 4 implementiert,<br />
das eine horizontale<br />
Auflösung von T42 und 19 vertikale<br />
Schichten bis 10 hPa aufweist.<br />
Beide Felder zeigen eine<br />
3-dimensionale Ozonverteilung,<br />
die auf den beobachteten Änderungen<br />
der Wellenstruktur in<br />
den 80er Jahren <strong>für</strong> den Monat<br />
Januar beruht. Das erste<br />
Feld stellt die über 15 Jahre<br />
gemittelte Referenzklimatologie<br />
dar und das zweite beinhaltet<br />
zusätzlich das geänderte<br />
Ozonfeld (Anomalie) der<br />
1980er Jahre im Vergleich zum<br />
Referenzfeld <strong>für</strong> die mittleren<br />
und polaren Breiten der Nordhemisphäre.<br />
Für beide Ozonfelder wurden<br />
fünf statistisch unabhängige<br />
Experimente gerechnet mit<br />
jeweils gleicher Meeresoberflächentemperatur<br />
der fünf Win-<br />
ter von 1988 bis 1992. Die AZM Experimente wurden paarweise mit identischen Anfangsbedingungen<br />
bei Verwendung des ECHAM4 <strong>für</strong> beide Ozonfelder ausgeführt.<br />
7 FU Berlin, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Meteorologie, Berlin<br />
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