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Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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der Troposphäre und unteren Stratosphäre ist mit charakteristischen Oszillationsmustern, wie<br />

z.B. der Arktischen Oszillation, verbunden. In Abb. 2.1 ist die erste EOF im Geopotential<br />

und im zonalen Wind in der Stratosphäre auf der Grundlage der NCEP-Reanalysen der Jahre<br />

1958-1997 angegeben. Diese Muster ergeben den Hauptbeitrag zur Variabilität. Die gegenseitige<br />

Abhängigkeit dieser Oszillation in Troposphäre und Stratosphäre ist derzeit nicht verstanden.<br />

Im Kap. 44 wird untersucht, wie die Arktische Oszillation durch die Orographie und<br />

die Land-Meer-Verteilung bestimmt ist. Damit soll verstanden werden wie der Mechanismus<br />

”Welle-Wind-Wechselwirkung”, durch ”transiente” und stehende Wellen, die Oszillation in der<br />

Troposphäre bzw. Stratosphäre hervorruft. Im Zusammenhang mit der arktischen Oszillation<br />

wird gegenwärtig in der Literatur diskutiert, wie Störungen der mittleren Zirkulation in der<br />

Stratosphäre (Mesosphäre) beginnen und sich bis in die Troposphäre fortsetzen. Dieser Prozess<br />

scheint eine Folge der Störung der vertikalen Energieausbreitung der in der Troposphäre angeregten<br />

planetaren Wellen zu sein. Unabhängig von dem noch offenen Prozessverständnis wird<br />

damit ein Prozess der Schichtenkopplung aufgezeigt.<br />

Die Kopplung der Höhen innerhalb der Troposphäre und mit der unteren Stratosphäre zeigt<br />

sich auch in der residuellen Zirkulation bzw. durch quasi-horizontale Mischung zwischen der<br />

Troposphäre und untersten Stratosphäre. Arbeiten zu diesem Thema sind in den Kap. 45, 46,<br />

48 angegeben. Es geht in diesen Beiträgen um ein Verständnis der Brechung der planetaren<br />

Wellen, denn durch die Brechung wird der Wellenwiderstand induziert, der den mittleren vertikalen<br />

und meridionalen Transport in der untersten Stratosphäre bestimmt. Besonders die damit<br />

verbundenen Prozesse in den Tropen der untersten Stratosphäre sind derzeit nicht verstanden.<br />

Die Kopplung von Troposphäre und unterer Stratosphäre in ihrer regionalen Abhängigkeit ist<br />

weitgehend unklar, unabhängig davon, dass die allgemeinen Zirkulationsmodelle diese Kopplungsdynamik<br />

erfassen. In den seit langem bekannten stratosphärischen Erwärmungen zeigt sich<br />

ein Kopplungsprozess der Troposphäre mit der Stratosphäre, aber es gelingt derzeit eine Prognose<br />

der Erwärmungen generell noch nicht.<br />

Es ist bekannt, dass mit den planetaren Wellen auch eine Modulation der Ozon- und anderer<br />

Spurengasverteilungen in der Stratosphäre einhergeht und damit ein Rückkopplungsprozess<br />

zwischen den Höhengebieten über den Strahlungstransport möglich erscheint.<br />

Abb. 2.2: Dekadischer Trend in der Gesamt-Ozonwelle der 1980-<br />

Dekade in DU/10 Jahre. Beobachtung - analysiert aus Daten des<br />

NIMBUS-Satelliten der NASA. Modell - berechnet aus den 4 längsten<br />

planetaren Wellen im Geopotential. Nordwärts von 60 ◦ N<br />

liegen keine Messungen vor. (Schmitz et al., Traditio et Inovatio,<br />

8, <strong>2003</strong>).<br />

In Abb. 2.2 ist die dekadische<br />

Veränderung des längenabhängigen<br />

Anteils im Gesamtozon der<br />

80er Jahre nach den TOMS Daten<br />

zusammen mit einem Modellergebnis<br />

gezeigt. Das Modell<br />

bestimmt das Gesamtozon über<br />

die lineare planetare Wellenausbreitung.<br />

Die Übereinstimmung<br />

in den Strukturen ist recht gut.<br />

In den Kap. 46, 47 wird die Frage<br />

untersucht wie einerseits die<br />

Variabilität der zonal gemittelten<br />

Ozonverteilung über die der residuelle<br />

Zirkulation und die des<br />

quasi-horizontalen Mischens sich<br />

ergibt und andererseits ein Trend<br />

in den längenabhängigen dynami-<br />

schen Feldern sich im Gesamtozon ausprägt. In den Beiträgen wird sowohl die Kopplung von<br />

der Troposphäre in die Stratosphäre untersucht als auch die Rückkopplung auf die Troposphäre.<br />

Eine Diskussion der Mischungsbarrieren auf Isentropen in Abhängigkeit von den planetaren und<br />

dem mittleren Wind wird auf der Basis der effektiven Diffusion in Kap. 43 gegeben.<br />

Neben der Wechselwirkung der Höhengebiete durch großräumige Bewegungen erfolgt aus<br />

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