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Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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28 Mehrfachschichten in PMSE<br />

(P. Hoffmann, M. Rapp, A. Serafimovich, R. Latteck)<br />

Polare mesosphärische Sommerechos (PMSE) werden vom IAP in Andenes (69,3 ◦ N; 16,0 ◦ E)<br />

mit VHF-Radar-Beobachtungen seit 1994 intensiv untersucht. Ein besonderes Merkmal dieses<br />

Phänomens, das an die Existenz extrem niedriger Temperaturen < 150 K gekoppelt ist, besteht<br />

darin, dass diese unerwartet starken Radarechos oft in Form von zwei oder mehr ausgeprägten<br />

Schichten auftreten. Diese Strukturen können über mehrere Stunden bestehen bleiben. Die Mechanismen<br />

<strong>für</strong> ihre Bildung sind aber noch nicht richtig verstanden. Eine mögliche Erklärung<br />

besteht im Einfluss langperiodischer Schwerewellen und soll hier diskutiert werden.<br />

Typische PMSE mit einer Doppelschicht, wie<br />

sie mit dem ALWIN-VHF-Radar (siehe auch<br />

Kapitel 23) am 11. Juli 2001 gemessen wurde,<br />

sind in Abbildung 28.1 dargestellt. Zur<br />

Identifikation der Mehrfachschichten wurde<br />

ein Verfahren zur Bestimmung der Schwerpunkthöhen<br />

aus einzelnen vertikalen Profilen<br />

angewandt. Dabei wurden nur die Höhenbereiche<br />

gemeinsam berücksichtigt, in denen<br />

die Echos ein Signal-Rausch-Abstand (SNR)<br />

> 5 dB aufweisen. In Abbildung 28.1 wird<br />

die auf diese Weise bestimmte untere Schicht<br />

durch Quadrate gekennzeichnet, während die<br />

Kreuze die obere Schicht beschreiben. Zur<br />

Untersuchung der Häufigkeit des Auftretens<br />

der Mehrfachschichten und ihrer Höhenverteilung<br />

haben wir uns auf die Auswertung der<br />

nahezu kontinuierlich vorliegenden PMSE-<br />

Häufigkeit [%]<br />

Anzahl<br />

Höhe [km]<br />

96<br />

94<br />

92<br />

90<br />

88<br />

86<br />

84<br />

82<br />

80<br />

78<br />

76<br />

74<br />

ALWIN-VHF Radar, 11 Juli 2001<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22<br />

Zeit [UT]<br />

Abb. 28.1: Höhen-Zeit-Schnitt des Signal-Rausch-<br />

Verhältnisses (SNR) in dB, bestimmt aus der rückgestreuten<br />

Echoleistung nach Messungen mit dem<br />

ALWIN-VHF-Radar in Andenes am 11. Juli 2001.<br />

Die Quadrate und Kreuze beschreiben erkannte Doppelstrukturen.<br />

Messungen der Jahre 1996-1997 und 1999-<strong>2002</strong> <strong>für</strong> die Monate Juni und Juli konzentriert. In<br />

dieser Zeit werden PMSE mit der größten Häufigkeitsrate beobachtet.<br />

In Abbildung 28.2 wird die<br />

100<br />

4000<br />

78<br />

(c)<br />

80 82 84 86 88 90 92 94<br />

Häufigkeit des Auftretens von<br />

Mehrfachschichten, basierend<br />

2000<br />

auf allen Echos mit einem SNR<br />

80<br />

60<br />

40<br />

0<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

10000<br />

(b)<br />

(a)<br />

größer als 5 dB, dargestellt.<br />

Danach traten Einfachschichten<br />

mit einer Rate von ca.<br />

60%, Doppelschichten mit ca.<br />

8000<br />

31% und PMSE mit mehr als<br />

20<br />

6000<br />

zwei Schichten in ca. 9% al-<br />

0<br />

0 1 2 3 4<br />

4000<br />

2000<br />

ler Fälle auf. Die Höhenverteilung<br />

der Mehrfachschichten<br />

Anzahl der PMSE Schichten<br />

0<br />

78 80 82 84 86 88<br />

Höhe [km]<br />

90 92 94<br />

wird als Histogramm im rechten<br />

Teil der Abbildung 28.2<br />

Abb. 28.2: Links: Häufigkeit des Auftretens von PMSE-<br />

Mehrfachschichten <strong>für</strong> die Jahre 1996-1997 und 1999-<strong>2002</strong>, basierend<br />

auf allen in den Monaten Juni und Juli ermittelten PMSE mit SNR<br />

> 5 dB. Rechts: Höhenverteilung der PMSE-Schichten: (a,grün) unterste<br />

Schicht, einschließlich aller Fälle mit nur einer Schicht; (b,blau)<br />

alle Fälle mit nur einer Schicht; und (c,rot) zweite obere Schicht.<br />

gezeigt, im unteren Teil (a)<br />

<strong>für</strong> die unterste Schicht, einschließlich<br />

aller Fälle mit nur<br />

einer Schicht, im mittleren Teil<br />

(b) sind alle Fälle mit nur einer<br />

Schicht und im oberen Teil (c)<br />

ist die Höhenverteilung der zweiten, oberen Schicht gezeigt. Die Schwerpunkthöhen der unteren<br />

und zweiten Schicht differieren um ca. 2 – 3 km.<br />

86<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

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