Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...
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a) b)<br />
Abb. 47.2: Mittlere Heizung [10 −3 K Tag −1 ] infolge der Ozonanomalie über dem Nordatlantik, (40 ◦ -<br />
10 ◦ W), (a) und Zentraleuropa, (0 ◦ - 30 ◦ O), (b).<br />
Die Abb. 47.2 zeigt die Höhen-Breitenverteilung der direkten totalen Heizung bedingt durch<br />
die Ozonanomalie gemittelt über die angegebenen Längenbereiche <strong>für</strong> den Monat Januar wie sie<br />
im Modell bestimmt wurde. Mehr Ozon über Europa verursacht oberhalb 100 hPa Abkühlung<br />
und unterhalb Erwärmung. Über dem Nordatlantik bringt weniger Ozon eine Erwärmung oberhalb<br />
von 100 hPa und unterhalb Abkühlung. Bei längerer Integration ist diese direkte Ozonanomalieantwort<br />
von dynamischen Rückkoppelungen überlagert. Es gibt eine positive Korrelation<br />
zwischen der Ozonanomalie und den mittleren Differenzen des geopotentiellen Höhenfeldes<br />
im Bereich der Tropopause, jedoch hauptsächlich über dem Nordatlantik.<br />
Abb. 47.3: Änderung der Aktivität der Sturmzugbahnen (definiert als Standardabweichung der bandpass<br />
(2-6 Tage) gefilterten Geopotentialstörungen [gpm]) über dem Nordatlantik infolge der Ozonanomalie auf<br />
der 500 hPa Fläche.<br />
Eine beachtliche nordöstliche Verschiebung der Aktivität der Sturmzugbahnen ist in<br />
Abb. 47.3 zu beobachten. Die Veränderungen im Geopotential, Temperatur und Windfeld sind<br />
lokal statistisch signifikant (>95%). Für das zonale Windfeld werden die signifikanten Änderungen<br />
bedingt durch die Ozonanomalie in Abb. 47.4 gezeigt.<br />
Die momentane Strahlungsanregung infolge der Ozonanomalie kann nicht allein die starke<br />
Antwort der Zirkulation erklären. Das zusätzliche Ozon über dem Nordatlantik verursacht eine<br />
primäre Abnahme der Stabilitätsrate nahe der Tropopause (Abb. 47.2a), d.h. die Konvektion<br />
kann höhere Schichten erreichen. Stärkere Transporte von feuchter Luft bringen mehr Wasserdampf<br />
in die Tropopausenregion und verursachen eine zusätzliche solare Erwärmung dort. Ohne<br />
Dynamik würde diese Erwärmung durch entgegenwirkende Emission von langwelliger Abstrahlung<br />
bilanziert werden.<br />
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