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Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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32 Trends in der Meso- und unteren Thermosphäre<br />

(J. Bremer, Th. Barth, J. Schacht)<br />

Aus langzeitigen Messungen der ionosphärischen<br />

Reflexionshöhe im Langwellenbereich (Messintervall:<br />

1959 – <strong>2002</strong>) können Informationen über Temperaturtrends<br />

in der Mesosphäre gewonnen werden.<br />

Ausgangspunkt dieser Trendanalysen ist die<br />

Ableitung der Höhenvariation eines Niveaus konstanter<br />

Elektronendichte bei konstantem solaren<br />

Zenitwinkel in etwa 82 km Höhe. Bei gleichzeitiger<br />

Kenntnis des Trends der 1 hPa Druckhöhe<br />

nahe 48 km (aus Satellitenmessungen) kann aus<br />

dem Trend der Reflexionshöhen auf mittlere Temperaturtrends<br />

der Atmosphärenschicht zwischen 48 –<br />

82 km geschlossen werden. Allerdings sind dabei<br />

Annahmen über mögliche Trends in der Dichte des<br />

Stickoxids (nNO) und des effektiven Rekombinationskoeffizienten<br />

(αeff ) im Reflexionsgebiet notwendig.<br />

Leider gibt es derzeit keine verlässlichen experimentellen<br />

Daten <strong>für</strong> solche Trends. Deshalb gibt es<br />

nur zwei Möglichkeiten, erstens anzunehmen, dass<br />

diese Trends vernachlässigt werden können, oder<br />

zweitens Werte aus Modellrechnungen zu verwenden.<br />

Im oberen Teil der Abb. 32.1 ist die jahreszeitliche<br />

Variation der monatlichen Trends der Reflexionshöhen<br />

∆h aufgetragen einschließlich jener<br />

Trends, die zusätzlich die aus Modellrechnungen abgeschätzten<br />

Trends in nNO und αeff berücksichti-<br />

Abb. 32.1: Jahreszeiliche Variation von monatlichen<br />

Trends der Reflexionshöhe im Langwellenbereich<br />

(oben) und daraus abgeleitete<br />

Temperaturtrends <strong>für</strong> den Bereich zwischen<br />

48 – 82 km Höhe (unten) <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Annahmen über nNO und αeff .<br />

gen. In unteren Teil der Abb. 32.1 sind die daraus berechneten monatlichen Temperaturtrends<br />

<strong>für</strong> das Höhenintervall von 48 – 82 km aufgetragen. Dabei sind die abgeleiteten Trends deutlich<br />

unterschiedlich. Während bei Annahme keiner Trends in nNO und αeff ein mittlerer jährlicher<br />

Temperaturtrend von 0, 17 K Jahr −1 abgeschätzt wurde, ist er bei Berücksichtigung beider<br />

Trends 0, 27 K Jahr −1 . Dabei stammen etwa ein Drittel dieser Differenz aus dem Einfluss des<br />

αeff Trends und zwei Drittel aus dem Trend im nNO.<br />

Abb. 32.2: Trends der ionosphärischen Absorption auf unterschiedlichen Frequenzen bei konstantem<br />

solaren Zenitwinkel nach Eliminierung des solar und geomagnetisch bedingten Anteils.<br />

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