29.12.2012 Aufrufe

Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10 Temperaturen und Kaliumdichten auf Spitzbergen (78 ◦ N)<br />

(J. Höffner, C. Fricke-Begemann, J. Lautenbach, F.-J. Lübken, P. Menzel)<br />

Anfang Mai 2001 wurde das mobile Kalium-Temperaturlidar nach Spitzbergen, 78 ◦ N, transportiert,<br />

wo rechtzeitig zur NLC Saison Anfang Juni mit Messungen von Temperaturen, NLC<br />

und Kaliumdichten in der Mesopausenregion begonnen werden konnte. Trotz der schwierigen<br />

arktischen Umweltbedingungen und der Herausforderung alle Messungen im Sommer unter<br />

Tageslicht durchführen zu müssen, wurden in mehreren langen Kampagnen bis Ende August<br />

<strong>2003</strong> erfolgreich Messungen durchgeführt. Der Schwerpunkt der Messungen lag dabei auf der<br />

thermischen Struktur in der Mesopause mit ihren extrem niedrigen Temperaturen im Sommer.<br />

Das dazu eingesetzte Messverfahren erlaubt allerdings gleichzeitig auch die Beobachtung<br />

von NLC und freien Kaliumatomen, auch wenn beide Signale aus demselben Höhenbereich<br />

stammen. Eine Trennung beider Signale gelingt dabei aufgrund der unterschiedlichen Wellenlängenabhängigkeiten<br />

von Mie- und Resonanzstreuung. Trotz aller Widrigkeiten konnten<br />

insbesondere in 2001 und <strong>2003</strong> kontinuierlich Messungen über die gesamte Sommersaison durchgeführt<br />

werden. Zusammen mit den Messungen aus dem Frühjahr <strong>2002</strong> steht nun ein Datensatz<br />

zur Verfügung, der sich lückenlos von Ende Februar bis Anfang Oktober erstreckt. Damit<br />

konnte Weltweit erstmals ein genaues Bild vom saisonale Verlauf sowohl der Mesopausen-<br />

Temperaturen, als auch der NLC und Kaliumdichten in hohen polaren Breiten gewonnen wer-<br />

den. Ergebnisse aus diesen Messungen werden auch in den Kapiteln 9 und 11 vorgestellt.<br />

Das Beispiel in Abb. 10.1 vom<br />

31. Juli 2001 zeigt die Kaliumdichte<br />

mit der darunter liegenden<br />

NLC. Zusätzlich ist die<br />

PMSE mit eingezeichnet, wie sie<br />

vom SOUSY Radar gleichzeitig<br />

und im selben Volumen beobachtet<br />

wurde (siehe auch Kapitel<br />

11). In allen auf Spitzbergen<br />

durchgeführten Messungen<br />

lag die NLC entweder deutlich<br />

unterhalb der Kaliumschicht<br />

oder reichte mit ihrer Oberkante<br />

bis an die Kaliumschicht heran.<br />

In keinem einzigen Fall konnte<br />

beobachtet werden, das sich<br />

die NLC bis in die Kaliumschicht<br />

hinein erstreckte. Aus den Messungen<br />

lässt sich daher schließen,<br />

dass die Anwesenheit größe-<br />

Abb. 10.1: Kaliumdichten, NLC Lidar) und PMSE (Radar) über<br />

Spitzbergen. Während die NLC immer unterhalb der Kaliumschicht<br />

bleibt, erstreckt sich die PMSE weit innerhalb der Kaliumschicht.<br />

rer Eisteilchen einen starken Einfluss auf die Chemie der Kaliumschicht ausübt. Andererseits ist<br />

die Kaliumschicht in der Gegenwart einer PMSE, welche im Mittel kleinere Eisteilchen repräsentieren,<br />

relativ unbeeinflusst, wie am Beispiel in Abb. 10.1 zu erkennen ist. Zeitweise treten zwar<br />

deutliche Korrelationen zwischen Kaliumschicht und PMSE Oberkante auf, zu anderen Zeiten<br />

aber scheinen beide Komponenten ihrer eigenen Dynamik zu folgen. Der Einfluss der Eisteilchen<br />

auf die Chemie der Kaliumschicht hängt daher stark von der Größe der Eisteilchen ab.<br />

Das auch die PMSE über längere Zeiten einen starken Einfluss auf die Kaliumschicht hat,<br />

wird im Vergleich der Jahresgänge der Kaliumdichten von Kühlungsborn und Spitzbergen deutlich.<br />

Gegenüber allen anderen bekannten Metallen zeigt die Kaliumdichte einen Halbjahresgang<br />

mit einem ungewöhnlichen Dichteanstieg im Sommer. In (Abb. 10.2) wurde das beobachtet<br />

Sommermaximum der Kaliumschicht auf Spitzbergen den beobachten Dichten von Kühlungsborn<br />

überlagert.<br />

48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!