Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...
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Abb. 30.2: Profile der beobachteten spektralen Breite σ 2 obs ,<br />
des Korrekturterms σ 2 corr und des turbulenten Anteils σ2 turb<br />
bestimmt nach der traditionellen Methode (oben) und der<br />
2BW-Methode (unten)<br />
Das neue Saura-MF-Radar (Kapitel<br />
24) ist auf Grund seiner flexiblen<br />
Antennensteuerung in der Lage, Experimente<br />
mit Radarstrahlen unterschiedlicher<br />
Breite durchzuführen. In<br />
Abbildung 30.1 sind die Strahlungsdiagramme<br />
eines 6,4 ◦ und 13,8 ◦ breiten<br />
Antennenstrahls dargestellt. Erste<br />
Experimente wurden im April <strong>2003</strong><br />
durchgeführt. Im oberen Teil der Abbildung<br />
30.2 sind die Ergebnisse der<br />
traditionellen Methode dargestellt. Das<br />
nach der 2BW-Methode bestimmte<br />
mittlere Profil des turbulenten Anteils<br />
(Abbildung 30.2, unten rechts)<br />
σ2 turb<br />
zeigt Geschwindigkeitsvarianzen zwischen<br />
5 und etwa 15 m2 s−2 unterhalb<br />
78 km. Mit einem aus Raketenmessungen<br />
bestimmten mittleren<br />
Temperaturprofil können die turbulenten<br />
Geschwindigkeitsvariationen direkt<br />
in turbulente kinetische Energiedissipationsraten<br />
konvertiert werden.<br />
Die so abgeschätzten Werte zwischen<br />
10 und 60 mW kg−1 stehen unterhalb<br />
von 78 km in guter Übereinstimmung<br />
mit Raketenbeobachtungen<br />
während der Frühjahrsumstellung<br />
2001. Auf Grund der zum Zeitpunkt<br />
des Experiments vorherrschenden geringen<br />
Windgeschwindigkeiten von we-<br />
niger als 10 m s−1 sind die Korrekturterme bei beiden Verfahren sehr klein.<br />
Unter Einbeziehung des Antennendiagramms und<br />
des gemessenen Horizontalwindes ist eine exakte Bestimmung<br />
des Korrekturfaktors σ<br />
Abb. 30.3: Mittlere Energiedissipationsraten<br />
nach Messungen des Saura-MF-<br />
Radar (blau: Medianwert und Quartile)<br />
und nach Raketenmessungen (schwarz).<br />
2 corr möglich. Dieser<br />
sehr rechenintensive Algorithmus wurde auf das Strahlungsdiagramm<br />
der Antenne des Saura-MF-Radars<br />
adaptiert und im September <strong>2003</strong> in Saura implementiert.<br />
Unter ungestörten Messbedingungen ist es<br />
nun möglich, Energiedissipationsraten aus turbulenten<br />
spektralen Breiten kontinuierlich zu bestimmen.<br />
Abbbildung 30.3 zeigt <strong>für</strong> Oktober ein mittleres Profil<br />
der nach dieser Methode bestimmten turbulenten<br />
kinetischen Energiedissipationsrate im Vergleich mit<br />
Raktenmessungen in Andenes.<br />
Ein umfassender Vergleich der beschriebenen<br />
Näherungsverfahren zur Bestimmung des durch den<br />
Hintergrundwind und Windscherung bedingten nichtturbulenten<br />
Anteils der beobachteten spektralen Breite<br />
mit der exakten Korrektur wird zur Zeit <strong>für</strong> Starkund<br />
Schwachwindbedingungen durchgeführt. Gleichzeitige Messungen des vertikalen Flusses vom<br />
horizontalen Impuls werden eine Abschätzung des Einflusses von Wellenstörungen ermöglichen.<br />
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