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Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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Strahlstroms bei etwa 50 - 55 ◦ N / 5 - 15 ◦ E bevorzugt Trägheitsschwerewellen ausbilden, was mit<br />

der geostrophischen Anpassung der unbalancierten Strömung und der stromaufwärts gerichteten<br />

Ausbreitung erklärt werden kann. Weitere Quellen von Trägheitsschwerewellen sind Gebirge<br />

(Skandinavien, Schottland und Island) sowie hochreichende Konvektion.<br />

Abb. 50.2: Horizontalschnitt durch die hochaufgelöste Domäne (∆x =<br />

8 km) der MM5-Simulation zur Zeit t = 36 h (17.12.1999-12:00 UTC) -<br />

ansonsten gleiche Darstellung wie <strong>für</strong> Abb.50.1.<br />

Der Zusammenhang<br />

zwischen Windfeld und<br />

Wellenergie wird<br />

aus der folgenden<br />

Abb. 50.3 ersichtlich:<br />

Die Anwesenheit des<br />

Polarwirbels ist mit<br />

einer Ausweitung des<br />

Starkwindgebietes über<br />

das Tropopausenniveau<br />

nach oben verbunden.<br />

Ab der simulierten Zeit<br />

t = 60 h (18.12.1999-<br />

12:00 UTC) sind<br />

in der Stratosphäre<br />

durchgängig Windgeschwindigkeiten größer als 20 m s −1 zu finden. Für eine Welle, die am<br />

Strahlstrom mit 35 m s −1 Geschwindigkeit generiert wurde und ihm mit 15 m s −1 entgegenläuft,<br />

ist das gerade der Wert der kritischen Linie.<br />

Abb. 50.3: Hovmöller-Diagramm an der Position Kühlungsborn <strong>für</strong> die<br />

Windgeschwindigkeit (links, Konturen 5 m s −1 ) und die Wellenenergie<br />

(rechts, Konturen 1 m 2 s −2 ). Die Kreuze sind an den Höhen / Zeiten eingetragen,<br />

zu denen MM5-Daten einer statistischen Analyse unterzogen wurden.<br />

Eine Reihe von<br />

idealisierten Modellläufen<br />

war dem<br />

Einfluss der verschiedenenAnregungsmechanismen<br />

gewidmet.<br />

Für diese Kampagne<br />

stellte sich heraus, dass<br />

der troposphärische<br />

Strahlstrom und die<br />

damit verbundenen<br />

Frontensysteme ca.<br />

75% der Wellenenergie<br />

verursachen, während<br />

Konvektion und Orographie<br />

den restlichen<br />

Teil liefern. In dieser<br />

Untersuchung wurde gezeigt, dass sich das MM5-Modell zur realitätsnahen Simulation von<br />

Trägheitsschwerewellen eignet. Ihre Anregung und Ausbreitung konnte in gezielten Studien<br />

den relevanten Prozessen wie unbalancierter Strömung, Orographie und tiefer Konvektion<br />

zugeordnet werden. Sub-synoptische Trägheitsschwerewellen tragen systematisch mehr Energie<br />

als die zahlreicheren mesoskaligen Wellen. Weiterhin wurde gezeigt, dass die Nord-Atlantische<br />

/ Nord-Europäische Region durch das effektive Zusammenwirken von Generierung durch<br />

brechende Rossby-Wellen einerseits und dem Auftreten von Starkwindgebieten in der unteren<br />

Stratosphäre andererseits in den Wintermonaten bevorzugte Bedingungen <strong>für</strong> stratosphärische<br />

Trägheitsschwerewellen bietet.<br />

Wir danken dem Deutschen Wetterdienst <strong>für</strong> die Bereitstellung der EZMW-Analysen sowie der Nutzerbera-<br />

tung am EZMW Reading, DKRZ Hamburg und NCAR Boulder.<br />

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