Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...
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drei typischen mesosphärischen Temperaturen. Im unteren Teil der Abbildung sind die Isotopenabstände<br />
sowie die relative Stärke der Eisenisotope dargestellt. Nachdem die Isotopenabstände<br />
ausreichend genau bestimmt waren, konnten die ersten Vergleichsmessungen durchgeführt werden.<br />
Im Abstand von ca. zwei Tagen wurden drei Temperaturmessungen durchgeführt, wobei<br />
die Kalium-Lidar-Messung zwischen den Eisen-Lidar-Messungen stattfand. Alle drei Messungen<br />
wurden nachts durchgeführt. Am 7. und 12. Dezember <strong>2002</strong> fanden die Eisen-Lidar-<br />
Messungen mit ca. 2 Stunden Messdauer statt. Die Kalium-Lidar-Messung am 10. Dezember<br />
dauerte ca. 5 Stunden.<br />
Höhe [km]<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
140<br />
MSIS90<br />
160 180 200 220<br />
Temperatur [K]<br />
Höhe [km]<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
140<br />
MSIS90<br />
160 180 200 220<br />
Temperatur [K]<br />
Abb. 7.2: Temperaturvergleich zwischen Kalium-Lidar und Eisen-Lidar. Graues Temperaturprofil:<br />
Kalium-Lidar am 10. Dezember <strong>2002</strong>. Linke Abb.: Eisen-Lidar-Temperaturprofil vom 7. Dezember <strong>2002</strong>.<br />
Rechte Abb.: Eisen-Lidar-Temperaturprofil vom 12. Dezember <strong>2002</strong>.<br />
Im linken Teil von Abbildung 7.2 sind die Messungen vom 7. und 10. Dezember dargestellt,<br />
der Temperaturunterschied zwischen den Messungen ist nicht größer als 10 K. Im rechten Teil<br />
sind die Messungen vom 10. und 12. Dezember verglichen. Hier ist klar zu erkennen, dass die<br />
Temperaturdifferenz oberhalb von 95 km weit mehr als 10 K beträgt. Bei keiner der Abbildungen<br />
ist eine systematische Abweichung zu erkennen. Auf Grund der längeren Integrationszeit (5 Stunden)<br />
der Kalium-Lidar-Daten ist dieses Profile viel glatter. Die Temperaturdifferenzen sind aber<br />
hauptsächlich auf natürliche Temperaturvariationen zurückzuführen. Der Fehler der Temperaturmessung<br />
ist auf dem Maximum der Schicht in etwa 90 km Höhe ca. 0,4 K <strong>für</strong> Eisen und ca.<br />
1,2 K <strong>für</strong> Kalium. Außerdem ist in Abbildung 7.2 zu erkennen, dass die Eisen-Lidar-Profile einen<br />
größeren Höhenbereich abdecken. Der geringere Fehler und der größere Höhenbereich sind unter<br />
anderem auf die wesentlich höhere Dichte zurückzuführen.<br />
Die erfolgreichen Testmessungen haben gezeigt, dass es möglich ist unser Kalium-Lidar auf<br />
Eisen umzurüsten. Es müssen aber noch verschiedene Entwicklungen und Verbesserungen durchgeführt<br />
werden bevor das Eisen-Lidar zu so einem verlässlichen Messsystem wie das Kalium-<br />
Lidar wird. Um den regulären Messbetrieb nicht zu stören und genügend Zeit <strong>für</strong> Entwicklungen<br />
zu haben, wurde zunächst mit der Umrüstung des mobilen Lidars begonnen. Dieses wurde Ende<br />
<strong>2003</strong> aus Spitzbergen zurückgeholt und steht seit dem auf dem <strong>Institut</strong>sgelände. Eine der wichtigsten<br />
Entwicklungen wird die Tageslichtfähigkeit sein, dies ist die Voraussetzungen <strong>für</strong> lange<br />
Messungen (Kap. 15) und <strong>für</strong> Messungen in polaren Breiten (Kap. 10). Darüberhinaus muss<br />
eine Möglichkeit geschaffen werden, den Laser ohne Referenzzelle auf die Resonanzwellenlänge<br />
zu justieren. Zukünftig sollen auch beide Wellenlängen (772 nm und 386 nm) detektiert werden.<br />
Somit ist eine bessere Trennung zwischen Rayleigh- und Resonanzsignal möglich und es kann die<br />
Berechnung von durchgehenden Temperaturen von 30 bis 110 km durchgeführt werden. Für die<br />
Sondierung von leuchtenden Nachtwolken wird das Lidar mit zwei Wellenlängen bessere Nachweismöglichkeiten<br />
(z.B. Nachweisempfindlichkeit, Teilchengröße) als das Kalium-Lidar bieten.<br />
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