Institutsbericht 2002/2003 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...
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18 Die MIDAS/MaCWAVE Kampagne im Sommer <strong>2002</strong> in 69 ◦ N<br />
(M. Rapp, G. Baumgarten, E. Becker, H.-J. Heckl, P. Hoffmann, R. Latteck, F.-J. Lübken, A.<br />
Müllemann, A. Schöch, W. Singer, B. Strelnikov)<br />
Abb. 18.1: Mittlere Temperaturen (a) und zonale Winde<br />
(b) während der MIDAS/MaCWAVE Kampagne (in rot) bzw.<br />
während früherer Jahre ermittelt aus Messungen mit fallenden<br />
Kugeln. Bildteil c zeigt den mittleren Meridionalwind der<br />
Monate Juli 1999 – <strong>2002</strong>. Daten im Juli <strong>2002</strong> (=Zeitraum der<br />
MIDAS/MaCWAVE Kampagne) sind in rot gezeichnet.<br />
Im Juli <strong>2002</strong> wurde von der<br />
Andøya Rocket Range (Nordnorwegen,<br />
69 ◦ N) aus die internationale<br />
MIDAS/MaCWAVE Kampagne<br />
als Kooperation des IAP<br />
mit dem norwegischen FFI (Dr.<br />
T. Blix) und anderen US amerikanischen<br />
Forschergruppen (Dr.<br />
R. A. Goldberg, Dr. D. C. Fritts)<br />
durchgeführt. Kern dieser Kampagne<br />
waren zwei Startsequenzen<br />
von Höhenforschungs- und<br />
meteorologischen Raketen, die<br />
von bodengebundenen Messungen<br />
mit Lidars und Radars begleitet<br />
wurden. Insgesamt wurden<br />
26 meteorologische Raketen<br />
(fallende Kugeln) zur Messung<br />
von Temperaturen, Dichten und Winden im Höhenbereich von 30 – 90 km Höhe sowie fünf instrumentierte<br />
Höhenforschungsraketen zur hochaufgelösten Messung der kleinskaligen Struktur<br />
der oberen Mesosphäre gestartet. Abbildung 18.1 zeigt eine Zusammenfassung von Messungen<br />
mit fallenden Kugeln und dem ALOMAR MF Radar und vergleicht diese Beobachtungen mit<br />
repräsentativen Ergebnissen aus früheren Jahren zur selben Jahreszeit.<br />
Abbildung 18.1 macht<br />
deutlich, dass der Sommer<br />
<strong>2002</strong> in mehreren Parametern<br />
deutliche Unterschiede<br />
zu früheren Jahren<br />
zeigt. So liegen die mittleren<br />
Temperaturen zwischen<br />
70 und 83 km Höhe<br />
um bis zu 8 K unter<br />
den mittleren Temperaturen<br />
der Vorjahre. Das Zonalwindprofil<br />
zeigt deutlich<br />
stärkere westwärts gerichtete<br />
Winde unterhalb<br />
von 80 km Höhe und lässt<br />
außerdem darauf schließen,<br />
dass das Zonalwind-<br />
Maximum <strong>2002</strong> einige Kilometer<br />
tiefer lag als in<br />
den Vorjahren. Diese Beobachtung<br />
wird auch von<br />
Zonalwindmessungen mit<br />
dem ALOMAR MF Radar<br />
gestützt (hier nicht<br />
gezeigt). Zusätzlich zeigen<br />
Abb. 18.2: Turbulente Energiedissipationsraten (blaue Symbole, untere<br />
Abszisse) bzw. Heizraten (obere Abszisse) und dazugehörige Fehlerbalken<br />
(in grün) gemessen während der drei Höhenforschungsraketenflüge<br />
MMMI12, MMMI24 und MMMI25 am 2. bzw. 5. Juli <strong>2002</strong>. Im linken<br />
Bild ist zusätzlich in rot ein im gleichen Volumen gemessene Temperaturprofil<br />
gezeigt. Die gestrichelte Linie kennzeichnet eine Abschätzung<br />
der minimalen Energiedissipationsrate auf Grund der Viskosität der Atmosphäre.<br />
Die schwarze durchgezogene Linie zeigt den Mittelwert aller<br />
vorherigen Messungen der Energiedissipationsrate im polaren Sommer.<br />
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