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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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einsetzte, steht die Forschung an den Oppida nun an einem Punkt, an<br />

dem sich eine Vielzahl von Theorien gegenüberstehen. Generell tendieren<br />

diese Theorien entweder in die Richtung, nach der urbane<br />

Räume für die Späteisenzeit nördlich der Alpen konstatiert werden<br />

können, oder in die entgegengesetzte Richtung, nach der diese Möglichkeit<br />

generell auszuschließen ist. Bis heute kann aber damit die<br />

Frage nach einer umfassenden Definition des Phänomens "Oppidum"<br />

nicht zufrieden stellend beantwortet werden.<br />

Es soll Aufgabe dieses Projektes sein, neue Definitionsmöglichkeiten<br />

zu erschließen, indem die Thematik aus drei Hauptblickwinkeln<br />

untersucht wird. Ein erster Schwerpunkt liegt auf der<br />

forschungsgeschichtlichen Untersuchung der bisherigen<br />

Oppidaforschung um bereits existierende Konzepte im Spiegel ihrer<br />

Entstehung darstellen und diskutieren zu können. Diese Teilanalyse<br />

kann dazu führen, die Entwicklung des Oppidum-Begriffs zu<br />

dekonstruieren und seine Defintionskarriere darzustellen.<br />

Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf der Diskussion theoretischer<br />

Ansätze zum Phänomen des urbanen Raums. Hier soll grundsätzlich<br />

geklärt werden, wie Prozesse komplexer Siedlungstätigkeit im<br />

Allgemeinen zu verstehen sind und auf welche Weise diese Theorien<br />

auf das Phänomen der Oppida angewandt werden können. Diese<br />

Diskussion kann mit den verschiedenen Ansätzen zur Beschreibung<br />

prähistorischer Siedlungstätigkeit kontrastiert werden um letztlich<br />

konzeptionelle Widersprüche zu klären.<br />

Ein dritter Schwerpunkt muss auf der Einbettung des Phänomens in<br />

seinen historischen Kontext liegen. Zu diesem Zweck müssen andere<br />

bekannte Beispiele komplexer Siedlungstätigkeit im zeitlichen<br />

Horizont der Oppida herangezogen werden. Dies umfasst<br />

notwendigerweise auch die bekannten Siedlungskontexte des<br />

Nordmediterranen Raumes.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

� In der Zusammenführung eines forschungsgeschichtlichen<br />

Ansatzes, der Diskussion theoretischer Ansätze und der Einbettung<br />

des Phänomens in seinen historischen Kontext sollen<br />

Beschreibungen entwickelt werden, die eine neue Grundlage für<br />

mögliche Definitionen des Begriffs Oppidum bilden sollen.<br />

Projektlaufzeit<br />

� Bis 2012<br />

Betreuung<br />

� Dominik Lukas, M.A.<br />

Finanzierung<br />

� DAI<br />

h) Hamadab und Meroë: Stadtstrukturen und Kultureinflüsse im<br />

Mittleren Niltal während der meroitischen Zeit des afrikanischen<br />

Reiches in Kusch<br />

Die beiden Städte Hamadab und Meroë liegen etwa 3 Kilometer voneinander<br />

entfernt im Zentrum des afrikanischen Königreiches von<br />

Kusch, zwischen dem 5. und 6. Nil-Katarakt im heutigen Sudan. Sie<br />

sind Ausgangspunkt für eine Studie zu Siedlungsstrukturen und Lebensformen<br />

in der sog. meroitischen Zeit des Reiches etwa vom<br />

3. Jh. v. Chr. bis ins frühe 4. Jh. n. Chr. In Hamadab kann dank der<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 99

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