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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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Trotz aufwendiger Befestigungsanlagen waren antike Städte keineswegs<br />

gegen das Umland abgeschlossene Einheiten. Vielmehr umfasste das Stadtgebiet<br />

sowohl einen städtischen als auch einen ländlichen Teil, d. h. die<br />

beiden scheinbar gegensätzlichen Bereiche bildeten eine untrennbare Einheit.<br />

Diesem Umstand ist es zuzuschreiben, dass Untersuchungen der umgebenden<br />

Landschaft für die meisten großen Stadtforschungsprojekte in<br />

Kleinasien mittlerweile zu einem Standard geworden sind. Darüber hinaus<br />

ist die Entstehung von Zentralorten oder Residenzstädten großräumiger<br />

Territorialstaaten ohne eine genaue Analyse der regionalen und überregionalen<br />

Verkehrsnetze, des Zugriffs auf natürliche Ressourcen sowie der militärischen<br />

und symbolischen Besetzung des Umlandes nicht zu verstehen.<br />

Vor diesem Hintergrund streben die meisten der im Folgenden genannten<br />

Projekte eine Einbeziehung des Umlandes der Städte an. Dass dies nicht in<br />

jedem Fall möglich ist, hängt auch mit den – im Allgemeinen liberalen -<br />

Vergabemodalitäten von Forschungslizenzen in der Türkei zusammen.<br />

- Hattuša-Boğazköy (A. Schachner)<br />

- Milet<br />

- Archaisches Milet (V. von Graeve)<br />

- Byzantinisches Milet (P. Niewöhner)<br />

- Priene (W. Raeck)<br />

- Pergamon (F. Pirson)<br />

- Aizanoi (R. von den Hoff)<br />

- Oinoanda (M. Bachmann)<br />

- Stadttopographie und Architektur Istanbuls (M. Bachmann/<br />

P. Niewöhner)<br />

b) Heiligtümer als Orte religiöser und sozialer Praxis<br />

In den Städten und Landschaften Anatoliens waren Heiligtümer nicht nur<br />

Orte des Kultes und der Religionsausübung, sondern auch Träger herrschaftlicher<br />

oder bürgerlicher Selbstdarstellung und Symbole territorialer<br />

Ansprüche. Heiligtümer spiegeln kulturelle Identitäten und deren Ausprägung<br />

im Rahmen überregionaler Kulturkontakte wider, wie sie vor allem für<br />

die großen, ‚internationalen’ Heiligtümer charakteristisch sind. Ebenso wie<br />

die Städte sind auch die sakralen Orte soziale Räume, deren Funktionsweise<br />

unter Berücksichtigung verschiedener konstituierender Elemente (Naturmale,<br />

gebaute Räume, Votive, Wahrnehmungsoptionen der Nutzer) analysiert<br />

werden müssen. Diese Aspekte stellen ein weiteres Hauptthema der Arbeiten<br />

der Abteilung Istanbul und des DAI in der Türkei dar. Dabei reichen die<br />

Ansätze von der umfassenden Untersuchung großer Heiligtumskomplexe<br />

wie Göbekli oder Didyma bis hin zur Erforschung religiöser Praktiken anhand<br />

von Opfergaben.<br />

- Didyma (A. Furtwängler)<br />

- Düllük Baba Tepesi (A. Schachner)<br />

- Die Michaelskirche in Germia (P. Niewöhner)<br />

c) Übergreifende Forschungen zur Kulturgeschichte und Archäologie Anatoliens<br />

Ein wichtiger Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit der Abteilung, den<br />

es in den kommenden Jahren noch zu stärken gilt, stellen Projekte zu über-<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 46

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