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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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Fresken des Jahres 1910, die in dem gleichen Areal gefunden wurden<br />

(Fries der großen Frauenprozession, Jagdfries, Hirschfries) ergänzen<br />

würde, wogegen ein anderer Teil neue Themen darstellte. Bei dem<br />

neuen Tirynther Freskenfund handelt es sich um den derzeit größten<br />

Bestand unpublizierter palatialer Fresken der mykenischen Kultur.<br />

Nach Restaurierung der Fresken eröffnet sich die Chance, in Zusammenschau<br />

mit den im Athener Nationalmuseum gelagerten Altfunden<br />

die Bilderwelt des Palastes von Tiryns zu rekonstruieren und im Vergleich<br />

zu dem Palast von Pylos, dem einzigen anderen mykenischen<br />

Palast, dessen Fresken zu großen Teilen erhalten blieb, neue Einblicke<br />

in Freskenprogramme und ihr Zusammenspiel mit Herrschaftsausübung<br />

und sozialem Handeln gewinnen.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

� In der aus Sondermitteln zu verwirklichenden zweiten Projektphase<br />

soll in Zusammenarbeit zwischen Dr. Lena Papazoglou-<br />

Manioudaki (Nationalmuseum Athen), Dr. Alkestis Papadimitriou<br />

(4. Ephorie des Griechischen Antikendienstes), Dr. Ulrich Thaler<br />

und Joseph Maran der einzigartige Bestand an unbearbeiteten palatialen<br />

Fresken im Nationalmuseum Athen restauriert und wissenschaftliche<br />

erschlossen werden. Das Projekt wird zu einer<br />

bedeutenden Erweiterung des bisherigen Bildes von Tirynther Palastfresken<br />

führen und, in Verbindung mit den Erkenntnissen aus<br />

der ersten Projektphase, die Revision eines Teils der von Gerhard<br />

Rodenwaldt vorgeschlagenen Ergänzungen von Fresken notwendig<br />

machen. Darüber hinaus soll die Erforschung der Transformation<br />

der Oberburg als sozialer Raum vom 13. zum 12. Jh. v. Chr. fortgesetzt<br />

werden.<br />

Projektlaufzeit<br />

� Bis 2012<br />

Betreuung<br />

� Prof. Dr. Joseph Maran, Universität Heidelberg<br />

Kooperationspartner<br />

� Dr. Alkestis Papadimitriou (4. Ephorie der prähistorischen und<br />

klassischen Altertümer)<br />

� Dr. Ann Brysbaert, Universität Leicester (Untersuchung technischer<br />

Aspekte)<br />

� Dr. Lena Papazoglou-Manioudaki, Nationalmuseum Athen<br />

Finanzierung<br />

� DAI<br />

2 Einzel- und Grundlagenforschung<br />

1) Die mykenische Nekropole von Milet<br />

Im Jahr 1907 wurden im Rahmen der Milet-Grabung der Berliner Museen<br />

am 2 1/2 km südöstlich von der bronzezeitlichen Siedlung am Athena-<br />

Tempel gelegenen Hügel Değirmentepe zwischen und unter hellenistischen<br />

Gräbern 11 Gräber einer mykenischen Kammergrab-Nekropole<br />

freigelegt. Die Funde aus ihnen kamen nach Berlin. Außer einer kurzen<br />

Erwähnung in einem Vorbericht blieben die mykenischen Gräber am<br />

Değirmentepe unpubliziert. Die Grabbeigaben galten nach dem 2. Weltkrieg<br />

als verschollen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands stellte<br />

sich aber heraus, dass sie aus der Sowjet-Union an die Berliner Museen<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

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