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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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Bauarbeiten und damit zusammenhängenden Einschränkungen oder den Auswirkungen<br />

auf den Elan der Mitarbeiter ganz zu schweigen.<br />

In den folgenden Jahren sollen sich die Forschungen innerhalb der Abteilung<br />

auf zwei größere Themenbereiche konzentrieren, zum einen die Fortsetzung<br />

und Entwicklung des Arbeitsschwerpunktes zur Siedlungsarchäologie und Urbanistik,<br />

zum anderen die Herrschaftsarchitektur Roms und seiner Umgebung<br />

in Kaiserzeit und Spätantike. Hinzu kommt eine kleinere Anzahl von Einzelprojekten<br />

– zu denen auch die Dissertationsvorhaben der wissenschaftlichen<br />

Hilfskräfte zählen – zur Archäologie Italiens und Nordafrikas von der prähistorischen<br />

Zeit bis ins Mittelalter.<br />

a) Siedlungsarchäologie und Urbanistik<br />

Den ersten Forschungsschwerpunkt bildet die Frage nach der Diversifikation<br />

von Siedlungen je nach ihrer naturräumlichen Umgebung und den sozialen<br />

Strukturen. Dabei ist vor allem zu berücksichtigen, wie diese Siedlungen in<br />

größere Netzwerke bzw. in übergreifende Machtstrukturen eingebunden waren<br />

oder wie sich die Strukturen mit einem Wechsel der Machtverhältnisse<br />

veränderten. Das betrifft zum einen die politischen Räume, etwa die Versammlungsplätze<br />

oder auch die Grenzziehungen im Inneren wie nach außen,<br />

zum zweiten auch die sakralen Zentren. Innerhalb dieses<br />

Forschungsschwerpunktes stehen verschiedene Forschungsfelder im Zentrum<br />

der Überlegungen: 1. Griechische Urbanistik (Selinunt, Syrakus, Agrigent,<br />

Metapont und Paestum), 2. Indigene Siedlungen in<br />

Unteritalien/Sizilien, Illyrien und Nordafrika (Pizzo Don Pietro, Timmari, Cerasello,<br />

Tripi, Apollonia, Dimal und Byllis, Karthago und Chemtou), 3. Städte<br />

in Latium (Fabrateria Nova, Minturno, Terracina).<br />

b) Räume kaiserlicher Macht in Rom und Umgebung<br />

Das zweite Thema bildet die Analyse der Räume in den römischen Zentren<br />

der Macht. Dabei geht es darum, die architektonische Gestaltung und die<br />

Ausstattung derartiger Anlagen im kaiserzeitlichen Rom genauer zu erfassen<br />

und ihre Bedeutung zu verstehen (Forum Romanum mit seinen Bauten,<br />

Marsfeld mit den Plätzen des Kaiserkultes, Herrschersitze: Domus Aurea,<br />

Castel Gandolfo, Villa Hadriana). Als Folge steht zu erwarten, dass sich die<br />

Verbindungen mit den umgebenden Räumen, die Wirkung auf die Besucher<br />

und damit das Konzept der Selbstdarstellung des einzelnen Herrschers, seiner<br />

Umgebung und der diversen Machteliten auch in ihrer Interaktion klarer<br />

zu erkennen geben. Auf diese Weise können Stabilisierungs-, aber auch Destabilisierungsprozesse<br />

besser verstanden werden.<br />

2) Forschungsschwerpunkte<br />

a) Siedlungsarchäologie und Urbanistik<br />

a 1) Griechische Urbanistik in Unteritalien und Sizilien<br />

Die Forschungen in Großgriechenland bilden ein traditionsreiches Thema,<br />

das auf die Anfänge der Abteilung zurückgeht, erst aber durch die Arbeiten<br />

von Robert Koldewey und Otto Puchstein entscheidende Impulse erhielt. Die<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 37

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