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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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nen Einfluss auf die Landschaft und ihre Nutzung durch den Menschen<br />

unter ökologischen und wirtschaftlich-politischen Fragestellungen zu<br />

untersuchen. Die Untersuchungen gehen zunächst von dem stratigraphischen<br />

Horizont des Vesuvausbruchs des Jahres 79 n. Chr.<br />

aus, der die tiefste Zäsur in der Geschichte der Region bildet. Im Mittelpunkt<br />

stehen großräumige siedlungsgeschichtliche Fragen, die sich<br />

auf die bisher unzureichend erforschte ländliche Besiedlung in Form<br />

von Gehöften (villae rusticae), dorfähnlichen Siedlungen (vici) und<br />

Straßenstationen (stationes) konzentrieren. Die villae rusticae werden<br />

erstmals in ihrer gesamten räumlichen Verteilung und in ihrem politischen<br />

Verhältnis zu den städtischen Siedlungen Pompeji, Nuceria und<br />

Stabiae sowie hinsichtlich ihrer landschaftlichen Standortfaktoren in<br />

den Blick genommen. Die flächendeckende Kartierung der landwirtschaftlichen<br />

Anlagen und ihre chronologische und quantitative Auswertung<br />

sollen den Prozess der territorialen Erschließung des Sarno-<br />

Beckens vom 3./2. Jh. v. Chr. bis 79 n. Chr. zeitlich und räumlich<br />

sichtbar machen und Vorzugsstandorte der Villen sowie Einzugsgebiete<br />

der Städte verdeutlichen.<br />

In verschiedenen Teilprojekten werden darüber hinaus spezielle<br />

Fragen zum Straßen- und Wegenetz, den Baustoffen sowie der<br />

bodenkundlichen Analyse römischer Paläoböden in der Umgebung der<br />

Guthöfe. Insgesamt sollen die miteinander verflochtenen<br />

Untersuchungen in einem integrativ multidisziplinären Ansatz<br />

weiterführende Informationen über die antike Kulturlandschaft der<br />

Sarno-Ebene erbringen und einen Beitrag zu der ökologischen und<br />

politisch-wirtschaftlichen Bedeutung einer in der Antike führenden<br />

Region leisten.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

� Die naturräumliche und kulturgeschichtliche Untersuchung der<br />

Sarno-Ebene zielt auf eine Rekonstruktion der Siedlungsgeschichte<br />

der Region zwischen dem 3. Jh. v. Chr. und dem Jahr 79 n. Chr.<br />

Das Projekt steht zugleich in einem engen Zusammenhang mit<br />

dem Cluster 3 des DAI.<br />

Projektlaufzeit<br />

� Bis 2012<br />

Betreuung<br />

� Dr. Florian Seiler, Leiter des Projekts<br />

� Dr. Pia Kastenmeier, Koordinierung vor Ort<br />

� Dipl.-Geol. Sebastian Vogel, Geowissenschaftliche Koordinierung<br />

und GIS<br />

Kooperationspartner<br />

� Prof. Piero G. Guzzo, Soprintendenza Archeologica di Pompei e<br />

Napoli<br />

� Dr. Maria Luisa Nava, Soprintendenza per i Beni Archeologici delle<br />

Province di Salerno, Avellino e Benevento<br />

� Prof. Ing. Pietro Giuliano Cannata, Autorità di Bacino del Sarno<br />

� Dr. Giuseppina Balassone, Università di Napoli Federico II,<br />

Dipartimento di Scienze della Terra<br />

� Dr. Michael Märker, Heidelberger Akademie der Wissenschaften,<br />

Forschungsstelle am Geographischen <strong>Institut</strong>, Eberhard Karls<br />

Universität Tübingen<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 130

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