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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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gemeinen kulturellen und politischen Entwicklungen zu erfassen.<br />

Besondere Bedeutung haben dabei jedoch noch immer die<br />

prä- und frühdynastischen Befunde, denn Buto ist bis heute, abgesehen<br />

von Tell el-Farkha im östlichen Delta, der einzige Fundort<br />

geblieben, an dem in einer kontinuierlichen Siedlungsentwicklung<br />

der ganze Fragenkomplex der Entstehung des ägyptischen Staates<br />

archäologisch verfolgt werden kann. Im Gegensatz zur Naqada-<br />

Kultur in Oberägypten ist über die unterägyptische Maadi-Kultur,<br />

vor allem ihr gesellschaftliches Gefüge, noch sehr wenig bekannt.<br />

Ebenso ungeklärt ist das Verhältnis von unterägyptischen und<br />

oberägyptischen Bevölkerungsgruppen und ihren Eliten, die Verflechtungen<br />

alter und neuer Machtstrukturen in Unterägypten, das<br />

Verhältnis oberägyptischer <strong>Institut</strong>ionen einschließlich der Verwaltung<br />

zur unterägyptischen Bevölkerung, aber auch zur Herrschaftsschicht<br />

in Oberägypten und vieles mehr. Die Befunde aus<br />

Tell el-Farkha und anderen Orten im östlichen Nildelta signalisieren<br />

dabei einen ganz anderen Verlauf dieser Prozesse als in Buto und<br />

der Vergleich zwischen beiden Regionen kann wesentlich zum Verständnis<br />

dieser komplexen Entwicklungen in einer der wichtigsten<br />

Umbruchzeiten der ägyptischen Geschichte beitragen.<br />

Projektlaufzeit<br />

� Beginn 1983; Langfristprojekt<br />

Betreuung<br />

� Dr. Ulrich Hartung<br />

Kooperationspartner<br />

� Abt. Paläopathologie, <strong>Institut</strong> für Pathologie, Universität München<br />

� <strong>Institut</strong> für Paläozoologie und Domestikationsforschung, Universität<br />

München,<br />

� Research Unit Geomorphology & Geoarchaeology, Department of<br />

Geography, Ghent University,<br />

� Akademie der Wissenschaften, Warschau (Geomagnetik)<br />

� Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Restaurierung)<br />

� IFAO (C14, Petrographische Untersuchungen, Topographie)<br />

� <strong>Archäologisches</strong> <strong>Institut</strong>, Universität Poitiers, (Industrielle Aktivitäten<br />

in ptolemäisch/römischer Zeit)<br />

Finanzierung<br />

� DAI<br />

� zweitweise VolkswagenStiftung und DFG<br />

14) Regionale Siedlungsnetzwerke und Landschaftsarchäologie im Umkreis<br />

des Fundplatzes Tell el-Farain (Buto)<br />

Die Erforschung des Nildeltas ist das große wissenschaftliche Desideratum<br />

der Ägyptischen Archäologie und angesichts der in rasender Geschwindigkeit<br />

voranschreitenden Zerstörung der archäologischen Stätten<br />

von brennender Aktualität. Das hier umrissenen Projekt greift diese Herausforderung<br />

mit spezifisch profilierter Zielsetzung auf. Anders als die<br />

Mehrzahl der Projekte, die entweder lokal ausgerichtet der Erforschung<br />

einzelner Plätze oder als großräumig-territoriale Surveys der Ermittlung<br />

von Basisdaten, insbesondere zu administrativen und konservatorischen<br />

Zwecken, gewidmet sind, wird der Blick auf den vernachlässigten mittleren,<br />

regionalen Maßstab gerichtet.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 416

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