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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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) beim Grab der Meret-Neith, die die Regentschaft für ihren Sohn Dewen<br />

ausübte, evtl. Unterschieden in der Ausstattung gegenüber denen<br />

der männlichen Herrscher<br />

c) beim Grab des Adjib der auffällig bescheidenen Ausführung des Grabes,<br />

die auf Probleme während der vermutlich sehr kurzen Regierungszeit<br />

zurückzuführen sein könnte.<br />

Parallel zu den Grabungsarbeiten soll die weitere Erfassung von Funden<br />

aus den früheren Grabungen von Amélineau und Petrie weitergeführt<br />

werden, die sich in verschieden Museen befinden.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

� Ziel der Unternehmung ist zum einen die Klärung der Entwicklung<br />

der Nekropole von einem normalen Friedhof bis zur Begräbnisstätte<br />

der frühdynastischen Könige mit einer detaillierte Bauaufnahme<br />

der Gräber, ihrer Zuordnung und Baugeschichte, und zum anderen<br />

die Erfassung und Auswertung ihrer ursprünglichen Ausstattung.<br />

Projektlaufzeit<br />

� 1977-2013<br />

Betreuung<br />

� Prof. Dr. Günter Dreyer<br />

Finanzierung<br />

� DAI<br />

� DFG<br />

8) Der prädynastische Elitefriedhof U in Abydos<br />

Als wichtiger und mindestens ab der Mitte des 4. Jts. als Elitefriedhof der<br />

abydenischen Region anzusehender Bestattungsplatz bietet der Friedhof<br />

U mit seiner fast kontinuierlichen, von der frühesten Naqada-Zeit bis<br />

zum Beginn der historischen Zeit reichenden Belegung die Möglichkeit,<br />

kulturelle und gesellschaftliche Prozesse in der Naqada-Kultur zu untersuchen.<br />

Dabei spiegeln sich in der Ausstattung der Gräber nicht nur die<br />

allgemeinen Lebensbedingungen der Bevölkerung wieder, sondern auch<br />

die Entstehung einer hierarchischen Gesellschaft und einer Verwaltung,<br />

die im Zusammenhang und Vergleich mit anderen Gräberfeldern, z.B. in<br />

Naqada oder Hierakonpolis, Rückschlüsse auf die politischen Entwicklungen<br />

innerhalb der Naqada-Kultur erlaubt.<br />

Der prädynastische Friedhof U liegt unmittelbar nördlich der frühdynastischen<br />

Königsgräber in Umm el-Qaab, ca. 1,5 km vom Fruchtlandrand<br />

entfernt auf einem kleinen Plateau der Flachwüste. Das Gräberfeld wurde,<br />

mit einigen Unterbrechungen, von 1985 bis 2002 vollständig ausgegraben.<br />

Insgesamt gehören knapp 700 Gräber zum Friedhof, dessen<br />

Belegung in der frühen ersten Hälfte des 4. Jts. (Naqada IA) beginnt<br />

und, abgesehen von einer kurzen Unterbrechung in der Mitte des Jts.<br />

(Naqada IIC), sich kontinuierlich bis zum Beginn der 1. Dynastie fortsetzt.<br />

Obwohl der Friedhof neben den üblichen antiken und modernen<br />

Plünderungen bereits zweimal Gegenstand von Ausgrabungen war<br />

(durch E. Amélineau 1886 und E. Peet 1910) und sich insgesamt nur<br />

wenige ungestörte Gräber fanden, enthielten viele Gräber noch Reste<br />

der Bestattungen und/oder des Inventars, die eine Datierung erlauben<br />

und Informationen zu ihrer ehemaligen Ausstattung geben.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 395

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