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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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Forschungsstandes, der sich auf wenige, zumeist ältere Grabungen<br />

und vereinzelte Surveys stützt, sowie eine großräumige Betrachtung<br />

dieses Gebietes sind dringend notwendig, da die Intensität der Ausgrabungen<br />

und Surveys in den letzten zwanzig Jahren auch hier deutlich<br />

zugenommen hat und eine Fülle neuer Erkenntnisse erbrachte.<br />

Der zweite Schwerpunkt dieses Projekts widmet sich der mittel- und<br />

spätbronzezeitlichen Architektur und Baugeschichte im westlichen<br />

Kleinasien. Die Zunahme neuer Ausgrabungen in dieser Region erbrachte<br />

zahlreiche neue Erkenntnisse zur Wohn- und Wehrarchitektur,<br />

die aufgrund ihrer genaueren Datierung nunmehr auch<br />

feinchronologische Vergleiche ermöglichen und somit Entwicklungen<br />

in der lokalen Baugeschichte sowie überregionale Einflüsse aufzeigen<br />

können.<br />

Alle vorliegenden Informationen werden systematisch in einem Geoinformationssystem<br />

gesammelt und analysiert. Topographische<br />

Merkmale, Verkehrslage, Ressourcen, Größe und Besiedlungsdauer<br />

der jeweiligen Siedlungen sowie die Besiedlungsdichte in den verschiedenen<br />

Regionen sind als Kriterien für Fragestellungen zu Siedlungsstrukturen,<br />

-entwicklungen und -dynamiken in die<br />

Untersuchungen mit einzubeziehen. Die verschiedenen geographischen<br />

Räume werden im Hinblick auf die Art der vorhandenen Siedlungssysteme<br />

analysiert. Untersuchungen zu Siedlungshierarchien<br />

erfolgen auf verschiedenen Ebenen. Dabei sollen auch die Voraussetzungen<br />

und die Mechanismen für die Entstehung von Zentren verdeutlicht<br />

werden. Den Ursachen für Veränderungen in der<br />

Besiedlungsdichte ist ebenfalls nachzugehen. Die zeitlich variierenden<br />

und unterschiedlich stark ausgeprägten Siedlungsaktivitäten sollen<br />

mit den aus verschiedenen Grabungsplätzen gut dokumentierten<br />

ökonomischen und ökologischen Verhältnissen korreliert und miteinander<br />

verglichen werden, um auch weiträumige Veränderungen aufzeigen<br />

zu können.<br />

Die architektonischen Reste werden auf spezifische bauliche Merkmale<br />

hin analysiert, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der<br />

Wohn- und Wirtschaftsweise sowie bei den Befestigungsanlagen in<br />

den verschiedenen Siedlungsräumen aufzuzeigen. Ein großräumiger<br />

Vergleich mit der gut erforschten Architektur in Zentralanatolien, auf<br />

den ägäischen Inseln und dem griechischen Festland sowie im nordägäisch-thrakischen<br />

Raum soll Aussagen sowohl zu traditionellen lokalen<br />

Bauweisen als auch zu Neuerungen und kulturellen Einflüssen<br />

aus benachbarten Regionen ermöglichen.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

� Das Projekt leistet Grundlagenforschung auf den Gebieten der<br />

Siedlungsarchäologie und Bauforschung im westlichen Kleinasien<br />

des 2. Jts v. Chr. und eröffnet weiterführende Perspektiven für die<br />

Analyse und Interpretation von kulturgeschichtlichen Entwicklungen,<br />

der Entstehung von territorialen Einheiten und damit zu verknüpfenden<br />

historisch-geographischen Untersuchungen.<br />

Projektlaufzeit<br />

� 2008-2012<br />

Betreuung<br />

� Dr. Ralf Becks<br />

Kooperationspartner<br />

� Troja-Grabung Universität Tübingen<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 251

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