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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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Für das Projekt wurde ein regionaler topographischer Ausschnitt von<br />

ca. 450 km² um den Fundplatz Tell el-Farain (Buto) definiert. Im Untersuchungsgebiet<br />

sind bereits einige Fundplätze bekannt; die Kartierung<br />

zeigt jedoch, dass gerade südlich und östlich des Tell el-Farain eklatante<br />

Belegungslücken bestehen, die durch Forschungsdefizite bedingt sind.<br />

Im Rahmen des Projekts werden zunächst die bereits bekannten Fundstätten<br />

aufgesucht und einer intensiven Prospektion unterzogen werden.<br />

Dabei wird eine Methodologie der intensiven archäologischen Erkundung<br />

entwickelt, die den Zielsetzungen der regionalen Analyse Rechnung<br />

trägt, die über eine elementare Surveytätigkeit hinausgehen. Als zweite<br />

Aufgabenstellung der Feldarbeit wird unabhängig von bekannten Fundplätzen<br />

eine intensive Landschaftserkundung vorgenommen werden. Deren<br />

Ziel ist es, Verfahren zu entwickeln und zu erproben, die es<br />

gestatten, neue Fundstätten zu identifizieren; zum anderen soll das moderne<br />

Landschaftsbild mit der kartographisch dokumentierten Landschaftsgestalt<br />

vom Anfang des 20. Jhs. verglichen werden, insbesondere<br />

mit Blick auf das zur Rekonstruktion alter Wasserläufe entscheidende<br />

Bodenrelief. Dabei wird in die archäologische Projektarbeit geomorphologische<br />

Kompetenz eingebunden.<br />

Als ein zweites Aufgabengebiet wird die Schaffung und Integration dokumentarischer<br />

und kartographischer Ressourcen definiert. In der digitalen<br />

Bereitstellung und Referenzierung des verfügbaren<br />

Kartenmaterials sowie der Sammlung und Auswertung der Literatur soll<br />

ein archäologisches Geoinformationssystem entwickelt werden, das eine<br />

umfassende Wissensbasis zur Archäologie und archäologischen Geographie<br />

des Nildeltas darstellt. Dieses Informationssystem wird nicht nur<br />

topographisch recherchierbar sein. Es wird vor allem erlauben, die archäologischen<br />

Befunde topographisch in thematischen Kartierungen zu<br />

visualisieren. GIS soll im Rahmen des Projekts in einer ersten Ausbaustufe<br />

realisiert und im Internet publiziert, danach kontinuierlich gepflegt<br />

und als Informations- und Publikationsplattform der weiteren Forschungstätigkeit<br />

weiterentwickelt werden.<br />

Ausgangspunkt der Feldarbeit ist der Fundplatz Tell el-Farain (Buto). Die<br />

Kartierung der im EES Delta Survey erfassten Fundplätze zeigt, wie dieser<br />

Fundplatz an der Grenze zweier Forschungsbereiche liegt. Nach Norden<br />

und Westen sind aus intensiver Surveytätigkeit zahlreiche<br />

Fundplätze bekannt. Nach Süden, zum Zentraldelta hin, und nach Osten<br />

bis zum Nilarm von Dimjât fällt dagegen eine äußerst schlechte Fundlage<br />

auf. Diese ist natürlich forschungs- und nicht siedlungsgeschichtlich<br />

bestimmt. Damit zeichnet sich hier eine spezifische Aufgabenstellung ab.<br />

Für das Projekt wurde, in der Verbindung historischer und pragmatischer<br />

Überlegungen und mit Blick auf die Lücken der aktuellen Forschungslage<br />

ein erstes Interessengebiet von 18 x 25 km Größe ins Auge gefasst.<br />

Konkret werden in der Feldarbeit zwei Aufgabengebiete bearbeitet, nämlich<br />

die archäologische Arbeit an den bekannten Fundplätzen und eine<br />

landschaftsbezogene Arbeit im Untersuchungsgebiet. Im Arbeitsgebiet<br />

liegen nach den Angaben des EES Delta Survey zehn bekannte Fundplätze.<br />

Es gibt zu mehreren dieser Orte bereits aus einer 1983 durchgeführten<br />

Erkundung Angaben. Diese Plätze werden aufgesucht und in<br />

einer intensiven archäologischen Erkundung bearbeitet. Diese umfasst:<br />

- Kartierung anhand hochauflösender Satellitenbilder mit Unterstützung<br />

durch lokale Tachymeteraufnahmen und GPS<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 417

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