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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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neuer Oberbürgermeister in Torres Vedras gewählt, Herr Carlos Miguel,<br />

der sich wie bisher kein anderer um die kulturellen Werte der<br />

Stadt und die Zusammenarbeit mit dem DAI bemüht. So wurde das<br />

umliegende Gelände von insgesamt 49 ha Land gekauft. Das bedeutete,<br />

dass wir im Gegenzug sofort tätig werden mussten. Die für 2006<br />

geplante monographische Publikation der bisherigen Ausgrabungen<br />

wurde auf 2008/2009 verschoben, da auf dem neuen Gelände noch<br />

2006 Prospektionen durchgeführt wurden, durch die nachgewiesen<br />

wurde, das der gesamte Berg, auf dessen vorgelagertem Sporn die<br />

bisher bekannte Befestigungsanlage liegt, Besiedlungsspuren aufweist.<br />

Es folgte eine Vermessungskampagne und die Ausgrabung im<br />

Jahr 2007, bei der endlich die 2001 entdeckte, vierte Befestigungsmauerlinie<br />

soweit freigelegt werden konnte, dass die bei den vorherigen<br />

Kampagnen angeschnittenen Türme vollständig sichtbar gemacht<br />

werden konnten. Dadurch konnte der neue Gesamtplan vervollständigt<br />

und so eine weitere monographische Publikation für die Madrider<br />

Beiträge vorbereitet werden, die 2009 fertig gestellt wird.<br />

Minutiöse Ausgrabungen im Zentrum der Anlage konnten noch nicht<br />

beendet werden. Außerdem muss noch östlich vor der vierten Linie<br />

eine Stratigraphie freigelegt werden. Dort scheint ein Graben vorhanden<br />

gewesen zu sein, der oberflächlich bisher nicht sichtbar war. Die<br />

Untersuchungen der Versturzlagen in diesem Graben lassen erhoffen,<br />

dass dort Daten zur jüngeren Chronologie und zum Ende der vierten<br />

Linie gewonnen werden können. Diese Arbeiten sind für 2010 und<br />

2011 geplant, nach Abschluss der genannten Monographie.<br />

Seit Sommer 2008 plant die Stadt Torres Vedras, in Zambujal ein<br />

monographisches Museum zu errichten, das gleichzeitig den Zweck<br />

eines Grabungshauses und eines Magazins erfüllen soll. Welche Ausgrabungen<br />

im Zuge der Musealisierung des Fundortes durchgeführt<br />

werden müssen, ist im Moment noch nicht abzusehen.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

� Fragen zur Befestigung und damit auch zur Ausdehnung der Siedlung<br />

sollen durch Grabungen an der vierten Linie mittels einer<br />

Feinstratigraphie geklärt werden. Es ist zu erwarten, dass dort Daten<br />

zur jüngeren Chronologie und zum Ende der vierten Linie gewonnen<br />

werden können. Die Ergebnisse werden auch in das<br />

Konzept des monographischen Museums einfließen, bei dem der<br />

Grabungsleiter beteiligt ist.<br />

Projektlaufzeit<br />

� Bis 2015<br />

Betreuung<br />

� Michael Kunst<br />

Kooperationspartner<br />

� Stadt Torres Vedras<br />

� R. Parreira, IPPAR, Faro<br />

� N. Lutz, Universität Marburg<br />

� R. Müller, Universität Tübingen<br />

� C. Hartl-Reiter, Landesdenkmalamt Schwerin<br />

� Leibniz-Labor Kiel und Labor von Utrecht (14C-Datierungen)<br />

� H.-P. Stika, Universität Stuttgart-Hohenheim (Archäobotanik,<br />

Pflanzliche Großreste)<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 267

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