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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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� In Vorbereitung und kurz vor dem Abschluss stehen: Die Große<br />

Basilika und ihre Anschlussbauten sowie das Ostraka-Haus und die<br />

Weinpresse (P. Grossmann); Die frühmittelalterliche koptische<br />

Überbauung des alten Stadtzentrums (J. Kosciuk); Die spätantike<br />

und frühmittelalterliche Keramik (J. Engemann);<br />

� Noch ausstehend sind:<br />

� Die Hauptgebäude, die Stadtanlage und die Marmorwerkstücke<br />

(H.-G. Severin)<br />

Projektlaufzeit<br />

� Beginn 1961; Langfristunternehmen<br />

Betreuung<br />

� Dr. Peter Grossmann<br />

Finanzierung<br />

� DAI<br />

17) Die Bischofsstadt Pharan im Süd-Sinai<br />

Die alte Bischofsstadt Pharan, als solche quellenmäßig belegt seit<br />

dem frühen 5. Jh., ist eine typische Arabersiedlung der den Nabatäern<br />

verwandten Pharaniten. Hier wurde in der christlichen Antike die<br />

Schlacht zwischen den Israeliten und den sich ihnen entgegen stellenden<br />

Amalekitern (Exod. 17, 10-15) lokalisiert. Nach der Darstellung<br />

im AT soll Moses mit erhobenen Händen beschwörend den<br />

Fortgang der Schlacht zu Gunsten seines Volkes beeinflusst haben.<br />

Eine noch heute als Ruine erhaltene kleine Kirche, die bereits Egeria<br />

(um 380) beschreibt, wurde zu seinem Gedächtnis errichtet und gehört<br />

dem Typus der vor allem in Arabien und Syrien verbreiteten Typus<br />

der Weitarkadenbasilika mit nur einem inneren Stützenpaar an.<br />

Die Hauptkirche der Stadt, bei der es sich vermutlich um die Bischofskirche<br />

handelt, ist als kreuzförmiger Bau zur Ausführung gelangt.<br />

Alle übrigen Kirchen sind einfache Basiliken. Hingewiesen sei<br />

auf die Stadtkirche, die nach einer Inschrift im Sturz der Südtür den<br />

arabischen Ärzteheiligen Kosmas und Damian geweiht war und vermutlich<br />

gleichzeitig als Heilungszentrum für die teilweise noch nomadisierenden<br />

Pharaniten fungierte. Sie ist ungewöhnlicherweise im<br />

Innern mit einer kleinen Küche ausgestattet. Auffällig ist die in allen<br />

Kirchen nahezu übereinstimmende, nach Nordnordosten weisende<br />

Ausrichtung, was in dem gebirgigen Gelände nicht ganz einfach zu<br />

bestimmen gewesen sein dürfte.<br />

Sämtliche Häuser sind mit einem hohen Bruchsteinsockel erbaut,<br />

über dem normales Lehmziegelmauerwerk folgte. Die oft starken<br />

Wände deuten auf eine mehrgeschossige Bauweise, und in der Tat<br />

wurden in mehreren Häusern auch entsprechende Treppenaufgänge<br />

festgestellt. Auf dieselbe Weise ist auch die Ummauerung der Stadt<br />

ausgeführt. Leider hat sich nur eine Toranlage, gewissermaßen ein<br />

Nebentor, ganz im Süden erhalten. Türme hat es offenbar nicht gegeben.<br />

Die Bebauung der Stadt ist sehr ungeordnet. Klar durchgezogene<br />

Straßen gibt es nicht. Als Ersatz für letztere dienen die zwischen<br />

den Häusern verbliebenen Freiräume. Auch an öffentlichen Gebäuden<br />

fehlt es. Nur im nördlichen Stadtgebiet lässt sich ein größerer platzartiger<br />

Freiraum vermutlich für Markthaltungen ausmachen.<br />

Bei Sondagen in der Stadtkirche wurden Reste einer abweichend ausgerichteten,<br />

älteren Bebauung angetroffen, die vielleicht zu einer<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 425

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