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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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au in Zentralanatolien, sind bislang aber kaum erforscht. Ziel der<br />

geplanten Untersuchungen sind die Dokumentation und baugeschichtlich-typologische<br />

Einordnung der Kirche. Auf dieser Basis soll<br />

die Frage beantwortet werden, in wie weit der Wallfahrtsort von den<br />

hauptstädtischen Eliten und ihren Stiftungen auf der einen, von den<br />

lokalen Identitäten seines provinziellen Umfelds auf der anderen Seite<br />

geprägt wurde. Es geht also um die Unterscheidung verschiedener<br />

Kulturräume im frühbyzantinischen Anatolien und um ihre Wechselwirkungen<br />

untereinander. Die anatolische Landschaft spielt dabei vor<br />

allem als Barriere eine Rolle, die einen Austausch erschwerte und dadurch<br />

zu lokaler Eigenständigkeit führte. Das Wallfahrtswesen war<br />

hingegen dazu geeignet, diese Barriere zu überwinden.<br />

Zu diesem Zweck ist neben einer Bauaufnahme der Michaelskirche<br />

und des umliegenden Wallfahrtsorts auch ein Survey in der Siedlungskammer<br />

von Germia geplant. Zahlreiche ländliche Kirchen mit<br />

Steinmetzarbeiten dezidiert lokalen Charakters bilden die Folie, vor<br />

der die Michaelskirche und ihr Verhältnis zur hauptstädtischen Architektur<br />

Konstantinopels bewertet werden soll.<br />

Der reiche Mosaikenschmuck der Michaelskirche, der weitere Auskünfte<br />

über die Stellung des Baus erwarten lässt, sollen gereinigt und<br />

der Marmor der Bauglieder archäometrisch auf seine Herkunft (aus<br />

Brüchen von Prokonnesos bei Konstantinopel?) untersucht werden.<br />

Eine Integration des Projektes in das Forschungscluster 4 des DAI ist<br />

vorgesehen.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

� Das Projekt leistet Grundlagenforschung auf den Gebieten der Byzantinischen<br />

Archäologie, insbesondere der Bau- und Kunstgeschichte,<br />

sowie der Epigraphik und der Historischen Topographie.<br />

Es eröffnet weiterführende Perspektiven für die Analyse und Interpretation<br />

von archäometrischer Marmorprovenienzbestimmung,<br />

geophysikalischer Prospektion und digitaler Geländemodellierung.<br />

Projektlaufzeit<br />

� 2009-2012<br />

Betreuung<br />

� Dr. Philipp Niewöhner<br />

Kooperationspartner<br />

� <strong>Institut</strong> für Geowissenschaften, Universität Kiel<br />

� Department Angewandte Geowissenschaften und Geophysik, Universität<br />

Loeben<br />

Finanzierung<br />

� DAI<br />

� Antrag bei der DFG gestellt<br />

3) Übergreifende Forschungen zur Kulturgeschichte und Archäologie Anatoliens<br />

a) Siedlungsstrukturen des 2. Jts. v. Chr. im westlichen Kleinasien<br />

Das Projekt befasst sich mit der Besiedlungsgeschichte des westlichen<br />

Kleinasiens während der mittleren und späten Bronzezeit. Untersuchungen<br />

zur Siedlungsarchäologie sowie zu Architektur und Baugeschichte<br />

stehen dabei im Vordergrund. Eine Aktualisierung des<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 250

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