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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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Wissenschaftliche Perspektive<br />

� Im Rahmen des Aufbaus dieser Datenbank entstehen Studien zu<br />

einzelnen Aspekten des Materials und seiner historisch-kulturellen<br />

Bedeutung, die u.a. prosopographische Fragen, Fragen der lokalen<br />

Kulte, die Nutzung der Steinbruchgebiete aber auch die Entwicklung<br />

der medialen Formate fokussieren. Einige dieser Studien bilden<br />

Gegenstand akademischer Qualifikationsarbeiten. Schließlich<br />

ist es ein wichtiges Ziel des Projekts, dazu beizutragen, am lokalen<br />

Inspektorat des Supreme Council of Antiquities in Aswan ein Kompetenzzentrum<br />

Ägyptische Epigraphik aufzubauen. Dazu werden<br />

apparative Grundlagen bereitgestellt, eine digitale Bibliothek aufgebaut<br />

und Lehrmaterialien zur Weiterqualifikation der MitarbeiterInnen<br />

des Inspektorats ausgearbeitet. Es ist daran gedacht, diese<br />

Lehrmaterialien auch in Zusammenarbeit mit der Freien Universität<br />

Berlin als e-learning Module im Internet verfügbar zu machen. Im<br />

Kontext dieses Engagements im Aufbau nachhaltiger Strukturen,<br />

die der effizienten Betreuung des epigraphischen Denkmälerbestandes<br />

dienen, beteiligt sich das Projekt auch daran, Site-<br />

Management-Konzepte zu entwickeln und Schutzmaßnahmen für<br />

ausgewählte Denkmälergruppen zu implementieren.<br />

Projektlaufzeit<br />

� seit 1989, langfristige Unternehmung<br />

Betreuung<br />

� Stephan Seidlmayer<br />

Kooperationspartner<br />

� Dr. Mohamed el-Bialy, Supreme Council of Antiquities, Inspectorate<br />

Aswan, Ägypten<br />

Finanzierung<br />

� DAI<br />

� Sondermittel Clusterforschung (Cluster 3)<br />

� DFG (zeitweise)<br />

� Kooperationsmittel Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften<br />

� Kooperationsmittel Exzellenzcluster TOPOI (Berlin)<br />

4) Die frühislamische Nekropole von Aswan<br />

Die historische muslimische Nekropole, besser bekannt als „Fatimidenfriedhof“<br />

liegt östlich des historischen Stadtkernes von Aswan. Sie<br />

zog sich auf einer Länge von 2000 m von Norden nach Süden und erstreckte<br />

sich auf einer Breite von ca. 500 m von Ost nach West. Im<br />

20. Jahrhundert ist sie mit Ausnahme des Untersuchungsgebietes, der<br />

Südnekropole, sowie einiger Grabkomplexe im Norden mit Wohnvierteln<br />

überbaut worden. Die Südnekropole, die eine Fläche von 600 x 500 m<br />

umfasst, zeichnet sich durch einen äußerst dichten Bestand von ca. 100<br />

Mausoleen aus Lehmziegeln und hunderten von einfachen Gräbern aus.<br />

Diese Dichte von teilweise gut erhaltenen Denkmälern, die wohl vorwiegend<br />

aus der Fatimidenzeit (10. und 11. Jh.) stammen, ist einmalig für<br />

die oberägyptische Provinz. Gemäß unseren Untersuchungen ist die<br />

Mehrzahl der einfachen Gräber zusammen mit den Mausoleen in unterschiedlichen<br />

Gruppen angeordnet, innerhalb derer labyrinthartige Wegnetze<br />

zur angelegt waren. Seit ca. 1960 finden wieder vermehrt<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 386

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