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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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Rohstoffquellen des Sinai bereits sehr früh ausgebeutet wurden. Kupfererzlagerstätten<br />

in der Südlevante belegen eine intensive Produktion<br />

von Kupferobjekten, die auch nach Ägypten verhandelt wurden<br />

(s. 2.e 1). Nach den bisherigen Erkenntnissen scheinen die metallurgisch-technologischen<br />

Kenntnisse aus dem Ostmittelmeerraum in den<br />

Sinai gelangt zu sein.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

� Nach Auswertung der archäometallurgischen Untersuchungen<br />

chalkolithisch/frühbronzezeitlicher Funde aus Ägypten, dem Sinai<br />

und Südjordanien wird es erstmals möglich sein, verlässlichere<br />

Aussagen über den metallurgischen Technologietransfer in der Region<br />

zu machen.<br />

Projektlaufzeit<br />

� 2007-2010<br />

Betreuung<br />

� Prof. Dr. Ricardo Eichmann<br />

� Kristina Pfeiffer<br />

Kooperationspartner<br />

� Prof. Dr. Andreas Hauptmann, <strong>Deutsches</strong> Bergbaumuseum, Bochum<br />

Finanzierung<br />

� DAI<br />

f) Südarabische Kolonien in Äthiopien?<br />

f 1) Wuqro<br />

Äthiopien und Südarabien standen im Laufe des 1. Jts v. Chr. bis zur<br />

Mitte des 1. Jts. n. Chr. in intensivem Austausch, wobei abwechselnd<br />

die eine Seite phasenweise im Gebiet der anderen Seite agierte. Dies<br />

ist durch historische Überlieferungen sowie archäologische Funde bezeugt,<br />

die bisher noch nicht systematisch untersucht wurden.<br />

Bei Erdarbeiten in den Ruinengebieten in der Nähe des Ortes Wuqro<br />

kamen in der jüngeren Vergangenheit wiederholt Artefakte der südarabischen<br />

sabäischen Kultur zum Vorschein, darunter Keramik, steinerne<br />

Weihrauchbrenner mit Inschriften (u. a. Königsnamen und<br />

Genealogien) oder Elemente von Architekturdekoration (Steinbockfriese,<br />

Wandplatten und mit Reliefbuchstaben beschriftete Steinquader).<br />

Archäologische Testgrabungen seitens der äthiopischen<br />

Behörden erbrachten 2007 signifikante Baureste der sabäischen Zeit<br />

sowie weitere südarabisch geprägte Weihrauchbrenner und eine weibliche<br />

Sitzstatue.<br />

Große Teile des Fundmaterials kennzeichnen zweifellos äthiosabäische<br />

Kulturbeziehungen, deren genaue Ursache noch nicht hinreichend<br />

geklärt ist (Migration? Kolonisation? Handelsniederlassungen?).<br />

Das archäologische Potential des Ruinengebiets wird ab Herbst<br />

2008 durch systematische Grabungen im Rahmen einer geregelten<br />

äthiopisch-deutschen Kooperation erschlossen werden.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

� Mit dem Projekt besteht die Aussicht, die bisher noch nicht hinreichend<br />

archäologisch untersuchten Ursachen der Kulturkontakte<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 311

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