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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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Delta“. Dabei geht es vor allem um die Ressourcen Salz, Gold, Silber und<br />

Eisen. Mit den Grabungen im südvietnamesischen Go O Chua wurden seit<br />

2003 erstmals Anfänge spezialisierter Salzerzeugung in Südostasien gefasst,<br />

die in das 9.-5. Jh. v. Chr. datieren. Hier interessieren besonders<br />

die eingesetzten Techniken, die großräumige Vergleiche mit archäologischen<br />

und ethnographischen Befunden erlauben, aber auch die Umweltbedingungen<br />

am Grabungsplatz und der Zugang zur für die Siederei<br />

verwendeten Meerwassersole. Die DAI-Ausgrabungen in Go O Chua erbrachten<br />

außerdem Gräber des 4.-1. Jh. v. Chr. mit Hinweisen früher lokaler<br />

Eisenschmiede (u.a. erstmals Fragmente eines Schmiedeherdes).<br />

Am Beispiel von Ausgrabungen im kambodschanischen Gräberfeld Prohear<br />

(2007-2008), aus dem ebenfalls Schmiedeschlacken stammen,<br />

kann verdeutlicht werden, wie schnell sich „dörfliche“ Eisenverarbeitung<br />

in dieser Region durchsetzt, obwohl das Eisen wahrscheinlich eingeführt<br />

werden musste. Die Ausgrabungen in Prohear sind von noch entscheidenderer<br />

Bedeutung für die Frage nach der Herkunft und Verarbeitung<br />

von Gold und Silber in dieser Region. Es deuten sich weiträumige Vernetzungen<br />

bis nach Südchina an.<br />

In den nächsten drei Jahren steht die komplette Dokumentation und<br />

Aufarbeitung dieser beiden Ausgrabungen und einer dritten Fundstelle<br />

(Lai Nghi; DAI-Grabung 2002-2004) im Mittelpunkt der Arbeit.<br />

- Osterinsel: Siedlungs- und landschaftsarchäologische Forschungen zu<br />

Aufstieg und Fall der Rapanui-Kultur (B. Vogt)<br />

Schlichtweg als Inbegriff des rücksichtslosen Umganges des Menschen<br />

mit seiner Umwelt und ihren Ressourcen gilt die Osterinsel. Hier sind die<br />

verschiedenen Ressourcen räumlich sehr unterschiedlich verteilt und gaben<br />

offensichtlich häufig Anlass zu schweren gesellschaftlichen Konflikten.<br />

In einem transdisziplinär angelegten Forschungsprojekt untersucht<br />

die KAAK in Ava Ranga Uka A Toroke Hau Zugang und Nutzung von<br />

Süßwasser, wie sie bislang durch zwei Dämme, ein Wasserbecken und<br />

Terrassierungen belegt sind. Die langfristig konzipierten Forschungen<br />

sollen zu einem späteren Zeitpunkt auf die Ressourcen Boden, Obsidian<br />

und Basalt ausgedehnt werden, um das Interaktionsverhalten der stammesmäßig<br />

gegliederten Rapanui-Bevölkerung in voreuropäischer Zeit zu<br />

rekonstruieren.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 35

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