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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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eichenden beschrifteten Objekte wird kontinuierlich fortgeführt. Über<br />

die Fundbearbeitung hinaus gehen Beobachtungen zu Kult- und Prozessionsachsen<br />

in Abydos, die verschiedene Sakralbereiche von Nord- bis<br />

Südabydos miteinander verbinden oder in Beziehung setzen. Anlass für<br />

die begonnenen Untersuchungen zu Umm el-Qaab und Abydos in der<br />

Spätantike, insbesondere in Verbindung mit einem durch das Projekt<br />

mittlerweile im Osirisgrab lokalisierten ptolemäisch-römerzeitlichen Orakels<br />

waren spezifische Fragestellungen zum Ende und Nachleben von<br />

Kultorten im Rahmen des Forschungsfeldes 4.2 des DAI-Clusters.<br />

Von besonderem Nutzen hat sich die intensive Einbeziehung der zumeist<br />

unpublizierten Funde erwiesen, die aus den älteren Grabungen durch<br />

Amélineau und Petrie stammen. Zahlreiche an neue DAI-Funde passende<br />

Textfragmente konnten bislang während verschiedener Forschungsaufenthalten<br />

in den Sammlungen von Oxford, Cambridge, Chiddingston,<br />

London, Amiens, Chateaudun und Paris dokumentiert werden. Die so zu<br />

rekonstruierenden Ritualtexte erhellen die implementierten Absichten rituellen<br />

Handelns am Osirisgrab.<br />

Aufbauend auf dem Ertrag der bisherigen Ansätze sollen auch weiterhin<br />

verschiedene Arbeitsfelder eng verknüpft verfolgt werden.<br />

a) In enger Abstimmung mit den fortlaufenden Grabungen des DAI zur<br />

Untersuchung der frühdynastischen Nutzung der Nekropole von Umm el-<br />

Qaab werden die osirianischen Funde und Befunde weitergehend dokumentiert<br />

und ausgewertet. Hier liegt der archäologische Fokus auf dem<br />

Bereich südlich und westlich des Grabes des Djer, der bislang von noch<br />

immer fundreichen Halden überdeckt ist.<br />

b) Umm el-Qaab kann innerhalb der Sakrallandschaft Abydos nicht isoliert<br />

betrachtet werden. Das Osirisgrab ist durch mehrere Kult- und Prozessionsachsen<br />

an weitere Kultanlagen und sakrale Bereiche<br />

angeschlossen. Die gelungene Identifizierung mehrerer dieser Achsen im<br />

Lauf der vergangenen drei Jahre kann wiederum nur als erster Schritt<br />

angesehen werden. Die intensivere Untersuchung weiterer Punkte von<br />

Relevanz, dazu zählt vornehmlich der sogenannte Südhügel (etwa<br />

150 m südwestlich des Grabes des Chasechemui), hat das Potential, das<br />

Verständnis der Einbindung von Umm el-Qaab in die Kultlandschaft von<br />

Abydos erheblich zu verbessern.<br />

c) Da auch die Kult- und Ritualrelikte aus Umm el-Qaab mit Funden aus<br />

weiteren, derzeit von anderen Missionen archäologisch untersuchten,<br />

sakralen Bereichen aus Abydos in Beziehung stehen, werden Kontakte<br />

zu den dort arbeitenden Projekten gepflegt und intensiviert. Insbesondere<br />

im Bereich der Keramikbearbeitung hat sich der übergeordnete regionale<br />

Vergleich als sehr erfolgreich erwiesen.<br />

d) Als dringend erforderlich und ausgesprochen ergiebig hat sich die<br />

Aufarbeitung der Archivmaterialien und Funde der früheren Ausgräber<br />

des Platzes Amélineau, Petrie und Naville erwiesen. Insbesondere die<br />

bislang unpublizierten Textfragmente, die aus den frühen Grabungen<br />

stammen, heute auf zahlreiche Museen verteilt sind und an Neufunde<br />

aus der DAI-Grabung passen zeigen sich als historisch und religionshistorisch<br />

relevant. Daher sollen weitere Sammlungen (u.a. Brüssel<br />

KMKG/MRAH) aufgesucht und das dortige Material ausgewertet werden.<br />

e) Die fortzuführenden Arbeiten des Osirisprojektes resultieren insbesondere<br />

aus den erarbeiteten Fragestellungen der Forschungsfelder des<br />

Clusters 4 des DAI in denen das Projekt vertreten ist.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 400

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