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Forschungsplan - Deutsches Archäologisches Institut

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Betreuung<br />

� Dr. Udo Schlotzhauer<br />

Kooperationspartner<br />

� Denis Žuravlev, Staatliches Historisches Museum, Moskau<br />

� Prof. Dr. Helmut Brückner, Fachbereich Geographie, Philipps-<br />

Universität, Marburg<br />

� Prof. Dr. Kay Kohlmeyer, Geodäsie, FHTW – Fachhochschule für<br />

Technik und Wirtschaft, Berlin<br />

� Prof. Dr. Hans Mommsen, Helmholtz-<strong>Institut</strong> für Strahlen und<br />

Kernphysik, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn<br />

� Dr. Mischa V. Sablin, Zoologisches <strong>Institut</strong> RAN, St. Petersburg,<br />

Russland<br />

� Dr. Harald Stümpel, <strong>Institut</strong> für Geowissenschaften, Angewandte<br />

Geophysik, Christian-Albrechts-Universität, Kiel<br />

Finanzierung<br />

� Sondermittel Clusterforschung<br />

b) Grabung in der Tellsiedlung Tachti, Georgien<br />

Das östliche Georgien ist durch die Flusssysteme von Alazani und Iori,<br />

die beide in den Kura (Mtkvari) münden, verkehrstechnisch an die<br />

Routen zum Kaspischen Meer (Aserbaidschan) und nach Westiran angeschlossen.<br />

Einen bedeutenden Knotenpunkt im unteren Zwischenstromland<br />

von Iori und Alazani bildet die Region um die moderne<br />

Stadt Dedopliscqaro, von der aus über die Širaki-Hochebene der Kura<br />

und damit die oben genannten Fernwege erreicht werden können.<br />

Diese Region kann in frühgeschichtlicher Zeit als nördliches Hinterland<br />

jener Seidenstraße gelten, die südlich des Kaspi-Sees verlief. In<br />

welchem Maße die Region während der Bronze- und älteren Eisenzeit<br />

an der Distribution von Rohstoffen (Metalle, Obsidian, Fertigprodukte,<br />

Vieh, Sklaven) beteiligt war, ist noch ungeklärt. Aus diesen Überlegungen<br />

wurden siedlungsarchäologische Untersuchungen bei der<br />

Kreisstadt Dedopliscqaro durchgeführt.<br />

Die dort untersuchte Siedlung beim Dorf Tavcqaro umfasst den namengebenden<br />

Siedlungshügel Tachti Perda (Höhe ca. 20 m,<br />

150 x 200 m) sowie sein nördlich vorgelagertes Gelände. Aufgrund<br />

der besonderen topographischen Situation dürfte es sich hier um einen<br />

für die Region zentralen Ort gehandelt haben. Denn er befindet<br />

sich strategisch günstig gelegen. Nach Osten kontrolliert er den Zugang<br />

zur Širaki-Hochebene, nach Süden und Westen die Wege ins Iori-Tal<br />

und nach Norden schließlich die Route ins Alazani-Tal. Zudem<br />

befinden sich in seiner Nachbarschaft in Sichtweite zwei Bergheiligtümer:<br />

im Norden das auf dem Gochebi-, im Osten das auf dem Elias-<br />

Berg.<br />

Die bislang erarbeiteten Besiedlungsphasen sind zwar noch exakter<br />

zu definieren, stellen sich derzeit aber wie folgt dar. Um die Mitte des<br />

2. Jts. v. Chr., je nach Terminologie zum Ende der Mittel- oder zu Beginn<br />

der Spätbronzezeit, wurde der Hügel mit einer Palisadenmauer<br />

eingefriedet. Im Verlauf der Spätbronzezeit (d. h. in der zweiten Hälfte<br />

des 2. Jts. v. Chr.) wurde am Nordhang eine künstliche Terrasse<br />

angelegt, auf der wiederum ein Wall und eine Lehmmauer errichtet<br />

wurde. Eine weitere Bauphase umfasst das Ende der Spätbronzezeit<br />

(Ende des 2. Jts. v. Chr.), in der jene Terrasse mit einer monumenta-<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 344

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